Schulbischof Becker drückt allen Prüflingen die Daumen für ihre Abschlüsse

Angst vor Mathe?

Veröffentlicht am 12.05.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Prüfungen

Bonn ‐ Bei dem einen steht das Abitur vor der Tür, der nächste beendet seine Ausbildung und wieder andere büffeln für den Abschluss des Studiums. In diesen Wochen stellen bundesweit junge Leute die Weichen für ihre Zukunft. Der deutsche Schulbischof, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, drückt allen die Daumen, gibt im Interview mit katholisch.de Tipps, wie mit Niederlagen umzugehen ist - und erinnert sich an sein eigenes Abitur.

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Frage: Herr Erzbischof, viele junge Menschen bereiten sich gerade auf Ihre Abschlussprüfungen vor - sei es zum Abitur in der Schule oder zum Ende der Ausbildung. Was wünschen Sie den Prüflingen für diese doch anstrengende und belastende Zeit?

Becker: Zunächst einmal wünsche ich eine gute Portion Gelassenheit und gesunde Selbsteinschätzung: Nachdem man sich über Wochen und Monate hinweg auf den Moment der Prüfung vorbereitet hat, darf man nun darauf vertrauen, dass es klappt. Natürlich wünsche ich den Prüflingen auch Mut und gute Nerven, die man in solchen Situationen, in denen man sein Können oder Wissen beweisen muss, ebenfalls braucht. Schließlich darf auch die Freude nicht fehlen: Freude über einen erfolgreichen Abschluss; aber auch Freude darüber, wenn diese spannungsreiche Zeit endlich vorbei ist.

Hans-Josef Becker ist Erzbischof des Erzbistums Paderborn.
Bild: ©KNA

Hans-Josef Becker ist Erzbischof des Erzbistums Paderborn.

Frage: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre eigenen Abiturprüfungen?

Becker: Das waren für meine Mitschüler und mich ganz schön aufregende Tage. Jedes Schulfach der Oberprima hätte zu der damaligen Zeit zur mündlichen Prüfung führen können. Ich erinnere mich noch daran, dass ich vor der mündlichen Mathe-Prüfung am meisten Angst hatte. Und natürlich habe ich auch darauf gehofft, das notwendige Glück zu haben und die richtigen Fragen gestellt zu bekommen. Insgesamt liefen die Klausuren dann besser, als ich es erwartet hatte.

Frage: Wer in eine Prüfung geht, der kann auch scheitern, was raten Sie den jungen Menschen, wie sollen Sie mit Niederlagen umgehen?

Becker: So schlimm eine nicht bestandene Prüfung im ersten Moment auch sein mag: Niederlagen und Enttäuschungen gehören zum Leben dazu. Natürlich wäre es falsch, mit völliger Gleichgültigkeit darauf zu reagieren. Ebenso falsch ist es aber, eine nicht bestandene Prüfung zu dramatisieren und sie als Scheitern des gesamten Lebensweges zu bewerten. Selbstkritik ist in Maßen lobenswert und hilfreich. Sie darf aber nicht dazu führen, dass man Zweifel am eigenen Selbstwert bekommt. Stattdessen rate ich dazu, die Gründe für das Scheitern nüchtern zu analysieren und dann - sobald die erste Enttäuschung verflogen ist - auf neue Chancen zu setzen, die sich bestimmt bieten werden. Für jede Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue.

Das Interview führte Sarah Schortemeyer

Gebet im Spickzettelformat

An alle, die in diesen Wochen die entscheidenden Weichen für ihre Zukunft stellen: Ihr müsst euch mit euren Prüfungen nicht allein herumschlagen, sondern könnt euch jederzeit mit euren Nöten und Ängsten an Gott wenden. Katholisch.de stellt euch ein Gebet im Spickzettelformat zur Verfügung.