"Päpste"-Ausstellung in Mannheim eröffnet

Mit einer ökumenischen Andacht und einem Festakt in der Mannheimer Jesuitenkirche ist am Samstag die große "Päpste"-Ausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen eröffnet worden. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger würdigte die Schau als "eine Reise in die Vergangenheit mit großem Potenzial für die Zukunft. Ein Rückblick, der den Ausblick nicht scheut."
Lammert und Kretschmann nehmen teil
Die Einheit der Kirche sei nicht im Sinne bloßer Uniformität gemeint, so Burger weiter. "Die Kirche lebt und zeigt sich in einer breiten Vielfalt." Er wünsche der Ausstellung viele Besucher und noch mehr, dass von ihr Impulse ausgehen für den Auftrag der Kirche.
Der evangelische Landesbischof Cornelius Bundschuh erklärte, auch die Kirchen hätten in der Geschichte immer wieder lernen müssen, dass sich das Leben nicht machen und planen lasse. "Sich selbst zurücknehmen, nicht um unserer selbst willen da sein, sondern für die anderen", das sei zentrale Aufgabe aller Christen. An dem Festakt nahmen auch Bundestagspräsident Norbert Lammert und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil.
Die bis Ende Oktober gezeigte kulturgeschichtliche Ausstellung rückt erstmals die Entwicklung des Papsttums von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Auf 2.500 Quadratmetern sind rund 330 Ausstellungsstücke wie antike Statuen, mittelalterliche Prachthandschriften oder kostbare Papstgewänder zu sehen. Erstmals werden neue digitale Rekonstruktionen der alten Peterskirche und des mittelalterlichen Roms präsentiert.
"Einmalige Chance"
Für Museumsdirektor Alfried Wieczorek bietet die Ausstellung eine einmalige Chance, die historisch-kulturellen Wurzeln Europa zu verstehen. "Wer 2017 an 500 Jahre Reformation erinnert, sollte das nicht ohne einen Blick auf die Jahrhunderte lange gemeinsame Vorgeschichte tun." (KNA)