Sodano: Kardinäle sollen sich beim Papst abmelden

"Heiliger Vater, ich bin dann mal weg"

Veröffentlicht am 13.06.2017 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Bonn ‐ Kurienkardinäle müssen sich in der Stadt Rom aufhalten. Offenbar nehmen es damit aber nicht alle Purpurträger so ganz genau. Kardinaldekan Angelo Sodano hat seinen Kollegen daher einen Brief geschrieben.

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Kardinaldekan Angelo Sodano hat die Kurienkardinäle an ihre Residenzpflicht in Rom erinnert. Wenn sie die Ewige Stadt verlassen, sollen sie der "guten Tradition" folgen, den Heiligen Vater über "die Dauer ihrer Abwesenheit aus Rom und ihren Aufenthaltsort" zu informieren, schreibt Sodano in einem jetzt aufgetauchten Brief. Papst Franziskus selbst habe ihn beauftragt, so der Kardinaldekan, jeden in Rom residierenden Kardinal "brüderlich" an diese Praxis zu erinnern, "vor allem im Fall einer längeren Abwesenheit". Der Brief ist auf den 31. Mai datiert und wurde am Montag vom Romkorrespondenten der US-amerikanischen Tageszeitung "The Wall Street Journal" veröffentlicht.

Aufgabe der Kardinäle ist es, den Papst im Kardinalskollegium und an der Römischen Kurie bei der Gesamtleitung der Kirche zu unterstützen. "Deshalb sind die Kardinäle, die irgendein Amt in der Kurie bekleiden und nicht Diözesanbischöfe sind, zur Residenz in der Stadt Rom verpflichtet", schreibt das Kirchenrecht vor (CIC, Can. 356). Offensichtlich haben das in der jüngeren Vergangenheit einige Würdenträger vergessen und sich ohne Abmeldung aus Rom entfernt, sodass sich der Papst zum Handeln veranlasst sah. Er selbst jedenfalls, schreibt Sodano, erfülle die "ehrwürdige Aufgabe",  sich beim Heiligen Vater abzumelden, mit "vollster Rücksichtnahme". (tmg)

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