Konservatives Katholikenforum tagte in Fulda zum 17. Mal

Kongress endet mit Ruf nach Glaubensweitergabe

Veröffentlicht am 09.07.2017 um 16:30 Uhr – Lesedauer: 
In einem großen Veranstaltungssaal sitzen einie huntert ältere Menschen und hören dem Redner zu.
Bild: © KNA
Kirche

Fulda ‐ Mit einer Messe beendete der emeritierte Kurienkardinal Cordes den Katholiken-Kongress "Freude am Glauben" 2017. Themen waren die Verkündigung und die Kritik an früher Sexualisierung und der "Ehe für alle".

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Mit Rufen nach einer engagierten Weitergabe des christlichen Glaubens ist am Sonntag in Fulda der diesjährige Kongress "Freude am Glauben" des konservativen Forums Deutscher Katholiken zu Ende gegangen. Den Gottesdienst im Dom zu Fulda zum Abschluss des Kongresses leitete der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes. Das dreitägige Treffen zählte nach Angaben des Forums insgesamt rund 1.300 Teilnehmer. Es stand unter dem Motto "Fürchte dich nicht, du kleine Herde!".

Das Motto reagiere auf den Schmerz erduldeter Zurückweisung, sagte Cordes in seiner Predigt. Der Kardinal gab zu bedenken, es sei noch nie der Beifall der Welt gewesen, der die Glaubensbotschaft zuverlässig gemacht habe. Er rief dazu auf, engagiert den Glauben zu verkünden, und erinnerte daran, dass sich das Christentum in seinen Anfängen durch "Überzeugungstäter" verbreitet habe. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte zuvor in einem Vortrag vor den Kongressteilnehmern betont, die unersetzliche Aufgabe der Kirche sei es, Zeugnis zu geben vom lebendigen Gott. Diese Aufgabe könne ihr niemand abnehmen.

Besorgt äußerte sich Voderholzer über die Rolle von Katholiken in der deutschen Politik. Das politische Mehrheitsvotum für eine "Ehe für alle" nähre in ihm die Sorge, dass Katholiken hierzulande in der Politik heimatlos würden. Der Bischof betonte, es brauche im Glauben gebildete Frauen und Männer in der Politik. Er rief dazu auf, bei aller "Verwirrung" angesichts der "Ehe für alle" die damit gegebene Chance zu nutzen, das Befreiende des christlichen Eheverständnisses deutlich zu machen.

Linktipp: Kongress "Freude am Glauben" eröffnet

Mit einem Gottesdienst und scharfer Kritik an der "Ehe fü alle" wurde der diesjährige Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken eröffnet.

In einer am Samstag verabschiedeten Resolution hatte der "Freude am Glauben"-Kongress an die erwachsenen Christen appelliert, jungen Menschen ein Vorbild zu sein. In ihr heißt es, die Zukunft des Christentums hänge immer von der kommenden Generation ab. Junge Menschen brauchten glaubwürdige Vorbilder, die mit Begeisterung vorlebten, welche Kraft der christliche Glaube habe, wie wahr und schön er sei und wieviel Gutes man damit anderen Menschen geben könne.

Resolution beklagt Pornografie

In einer weiteren Resolution beklagte der Kongress eine "Entmenschlichung der Sexualität durch Pornografie und frühe Sexualisierung". Pornografie und Cybersexangebote hätten sich seit der digitalen Wende als massenmedial verbreitetes Konsumgut etabliert. Damit verbunden seien Formen der Entmenschlichung der Sexualität und der Entwürdigung von Menschen. Notwendig sei eine bindungsorientierte Sexualpädagogik, die ein Verständnis von Liebe und Sexualität in ihrem größeren Sinnzusammenhang vermittle. Es gehe um das Kostbarste, was Menschen zu verlieren hätten oder zu gewinnen, nämlich um ihre Menschlichkeit.

Das die Kongresse "Freude am Glauben" veranstaltende Forum versteht sich als ein lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken". Es will zu einer "Neuevangelisierung in Deutschland" beitragen. Die meisten der bislang 17. Kongresse "Freude am Glauben" fanden in Fulda statt. Den nächstjährigen soll es vom 20. bis 22. Juli ebenfalls in Fulda geben. (KNA)