Diözese Essen beschildert Wege zu seiner "Goldenen Madonna"

Das Ruhrbistum bekommt einen eigenen Pilgerweg

Veröffentlicht am 23.07.2018 um 16:15 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Essen

Essen ‐ Im erst 61 Jahre alten Bistum Essen gibt es ein mehr als 1000 Jahres Marienheiligtum – die Goldene Madonna. Bislang gab es allerdings keine offiziellen Pilgerwege zu ihr. Das ändert sich jedoch in diesem Sommer.

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Das Bistum Essen lässt mehr als 200 Kilometer Pilgerweg auf seinem Gebiet markieren. Ehrenamtliche des Sauerländischen Gebirgsvereins statteten derzeit den neuen Pilgerweg mit Aufklebern in hellem Purpur aus, teilte das Bistum am Wochenende mit. Insgesamt entstünden fünf eigene Wege, die die Regionen des Ruhrbistums mit dem Essener Dom verbinden. Dort wird die "Goldene Madonna" aus dem 10. Jahrhundert als "Mutter vom Guten Rat" verehrt. Die 74 cm hohe, mit Goldblech überzogene Holzstatue ist eines der wenigen erhaltenen ottonischen Großkunstwerke. Laut Homepage des Projekts ist es der erste "eigene Pilgerweg" der Diözese.

Nach einem aufwändigen Genehmigungsverfahren würden im Sommer alle 250 Meter die magentafarbenen Aufkleber an Bäume und Laternenpfähle angebracht, so das Bistum. Am 23. September soll der Pilgerweg eröffnet werden. Das Bistum lädt alle Interessierten ein, ab 11 Uhr mit Domkapitular Michael Dörnermann von der Klusenkapelle im Essener Stadtwald aus die erste kurze Etappe zu pilgern. Nach einer gemeinsamen Messe im Münster sei ein Eröffnungsfest auf dem Domhof geplant.

Die Pilgerwege sind zwischen 18 und 105 Kilometer lang

Die fünf Pilgerwege unterscheiden sich landschaftlich, in ihrer Länge und ihrem Schwierigkeitsgrad. Der mit 18 Kilometern kürzeste Weg startet südlich von Essen in Heidhausen, der längste Pilgerweg führt auf 105 Kilometern auch längere Zeit bergauf und bergab von Meinerzhagen im Sauerland zur Bischofskirche. Weitere Startpunkte sind Gelsenkirchen, Bottrop und Duisburg.

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Jeder Pilger könne sich kürzere oder längere Etappen aussuchen und auch die Richtung selbst bestimmen, weil auch der Rückweg markiert werde, erklärt Projektleiterin Silvia Betinska. "Unser Weg ist ein Bild für den Lebensweg", bei dem im besten Fall jeder Pilger auch ein Stück zu sich selbst komme. "Das ist das Mehr des Pilgerns im Vergleich zum Wandern," so Betinska.

Die Errichtung der Pilgerwege findet im Rahmen der Zukunftsbild-Projekte des Ruhrbistums statt. Bei einem "Zukunftsforum" im Jahr 2015 wurden 20 Bistumsprojekte auf den Weg gebracht, die nach und nach umgesetzt werden. Bei ihnen geht es etwa um Segensfeiern für Babys, um die Vielfalt von Gottesdienstformen, um die Modernisierung von Kirchenmusik mit sogenannten Pop-Kantoren und darum, zu erfahren, warum Menschen aus der Kirche austreten, um die Austrittszahlen zu senken. Auch die Willkommenskultur für zugezogene und potentielle Gemeindemitglieder samt seelsorgerlicher Begleitung und sozialer Hilfe für die Menschen gehört zu den Projekten. (luk)