Evangelische Kirche Kaiserslautern macht Angebote bei Heimspielen

Die "Roten Teufel" bekommen eine Fankirche

Veröffentlicht am 26.07.2018 um 12:45 Uhr – Lesedauer: 
Fußball

Kaiserslautern ‐ Erstmals in seiner Geschichte ist der 1. FC Kaiserslautern in die dritte Liga abgestiegen. Ob da nur noch Gottes Beistand hilft? Die evangelische Kirche plant jedenfalls ein spirituelles Angebot für die Fans.

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Zum Auftakt-Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern in der Dritten Bundesliga eröffnet an diesem Samstag erstmals eine Fankirche auf dem Betzenberg. Das spirituelle Angebot der protestantischen Kirche Kaiserslautern sei an keine Konfession gebunden, und "natürlich ist jeder eingeladen zu kommen, egal welche Farbe der Schal besitzt", so die Kirchengemeinde auf Facebook.

Zum Spiel gegen den TSV 1860 München sei die Stephanuskirche am Betzenberg, 750 Meter vom Fritz-Walter-Stadion entfernt, ab 12.00 Uhr geöffnet. Während der kompletten Saison 2018/19 solle sie als "Raum für Austausch und Begegnung" jeweils zwei Stunden vor Heimspielen zugänglich sein.

Die Kirche müsse zu den Menschen gehen, sagte Projektinitiator Jürgen Jäger vom Gemeindepädagogischen Dienst der protestantischen Kirche Kaiserslautern der "Rheinpfalz" (Donnerstag). "Dazu gehören auch die Fans des 1. FCK und ihrer gegnerischen Mannschaften." Sieben ehrenamtliche Mitarbeiter würden die ersten Fans willkommen heißen. Geplant seien zwei kurze Impulse, jedoch keine Predigt. Helfer hätten für die mit Trikots und Schals geschmückte Fankirche Sitzkissen in FCK-Farben genäht.

Hier gibt es in Deutschland Stadionkapellen

Spirituelle Anlaufstellen gibt es an mehreren deutschen Bundesliga-Standorten. In der Gelsenkirchener Veltins-Arena auf Schalke, im Berliner Olympiastadion, in der Frankfurter Commerzbank-Arena und in der Wolfsburger Volkswagen Arena existieren Stadionkapellen, wo Fans nicht nur Beistand suchen können, sondern auch Feiern wie Hochzeiten oder Taufen stattfinden.

Der 1. FC Kaiserslautern gehört zu den Traditionsmannschaften im deutschen Profi-Fußball. Von der Bundesligagründung 1963 bis 1996 spielte der Verein durchgehend in der 1. Bundesliga. Nach dem Abstieg folgte der direkte Wiederaufstieg und im selben Jahr sogar der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Das ist in der Bundesligageschichte noch keinem anderen Verein geglückt. Nach weiteren zwei Jahrzehnten zwischen 1. und 2. Liga stieg der Club in der vergangenen Saison erstmals in die Drittklassigkeit ab. Die Spieler des 1. FCK tragen in Anlehnung an die Vereinsfarben auch den Beinamen "Rote Teufel". (bod/KNA)

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