Nutzen wir die Zeit des Ankommens zum Ankommen!

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Der Advent beginnt am 1. Advent! Ach ja? Was für eine bahnbrechende Erkenntnis, sollen Sie jetzt hier mit wenig relevanten Binsen behelligt werden? Nein, sollten Sie eigentlich nicht. Und doch: "alle Jahre wieder" hebt im November ein Streit an, ein ebenso hartnäckiger wie auch überflüssiger. Wann beginnt der Advent? Wenn es nach den Betreibern von Weihnachtsmärkten in den Städten geht, gerne schon Mitte November, es verdient sich besser, je früher und damit länger das Angebot auf den Straßen und Plätzen präsentiert wird. Aus der Sicht der Händler und Budenbesitzer: wer wollte es ihnen verdenken.
Ritualhaft aber beginnt die katholische Kirche einen Streit: zu früh, das merkantile Weihnachts-Treiben überdecke das traditionelle Totengedenken im November, zudem schwäche und kompliziere es die Hinführung, Konzentration und damit die Vorbereitung auf das eigentlich maßgebliche Ereignis: nämlich die Geburt Christi. "Uns als gläubigen Christen ist es wichtig, bei all der Markttreiberei darauf hinzuweisen, dass Weihnachten nicht irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende ist, sondern das Fest der Geburt Jesu", verlautete es wie bestellt aus dem Bistum Essen.
Ja, das ist uns wichtig. Aber es gibt Umstände, die wir auch durch ritualisiertes Klagen nicht ändern werden. Bürgermeister wollen volle Städte, Stadtverwaltungen ersinnen daraufhin immer neue attraktive Angebote, "Brot und Spiele" sollen Ablenkung schaffen und Umsätze befeuern. Ja, so sind die Zeiten: dennoch kann aber jeder selbst entscheiden, ob er Weihnachtsmärkte bereits im November aufsucht.
Rituale sind fester Bestandteil unserer Kirche, dieses hier beschriebene ist in diesem Jahr mehr noch als in allen anderen zuvor fehl am Platz. In diesem Advent geht es um wahre Besinnung und neue Erkenntnis, nicht um alte Bevormundungen oder das immer wiederkehrende Ausfechten sinnlosen Streits. Nutzen wir die Zeit des Ankommens endlich zum Ankommen!