Standpunkt Standpunkt Von Montag bis Freitag kommentiert täglich Autorinnen und Autoren über aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Kirche. Hier können Sie die Standpunkte nachlesen.
Standpunkt Haben die Kirchen die Debatte um Paragraf 218 schon genug im Blick? In der Ampelkoalition gibt es Pläne, den Schwangerschaftsabbruch außerhalb des Strafrechts neu zu regeln. Pater Stefan Kiechle vermisst dazu eine kritische Debatte. Vor allem von den Kirchen erwartet er eine klare Positionierung.
Standpunkt Lobbyregister ohne Kirchen – das weckt Misstrauen Das Lobbyregister schafft Transparenz darüber, wer Positionen in die Politik einbringt. Kirchen müssen sich nicht eintragen – das sollten sie aber, schon aus eigenem Interesse, kommentiert Felix Neumann.
Standpunkt Der Synodale Weg braucht mehr Ehrenamtliche Bei einem Blick auf die Zusammensetzung des geplanten Synodalen Ausschusses könne man an einer stärkeren Beteiligung des Volkes Gottes zweifeln, kommentiert Volker Resing. Er hat einen Vorschlag, wie das stattdessen gelingen könnte.
Standpunkt Friedensmission des Vatikan darf nicht in Ukraine enden Die Initiative, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi in die Ukraine zu entsenden, werde von vielen belächelt, kommentiert Schwester M. Gabriela Zinkl. Dabei lohne es sich gerade jetzt für die Friedensmission zu beten.
Standpunkt Die Kirchenkrise ist auch eine Glaubenskrise "Wenn in einer Gesellschaft knapp die Hälfte christlichen Bekenntnisses ist und davon nur ein Viertel überzeugt glaubt, ist nicht erklärungsbedürftig, warum 'so viele' aus der Kirche austreten, sondern: warum es so wenige tun", so Andreas Püttmann.
Standpunkt Vereinsamung und Schweigen: Mit unseren Messen stimmt etwas nicht Still und heimlich in die Kirche hineinhuschen und nach dem Gottesdienst ebenso verschwinden. Hauptsache, mit niemandem Blickkontakt aufbauen oder gar sprechen! Das ist Alltag in vielen deutschen Kirchen, meint Valerie Judith Mitwali. Doch es muss nicht so sein.
Standpunkt Gott ist offensichtlich ein "Macher" (Ver-)Störung, Irritation, Unruhe – sie können bei aller Ungemach und Unbequemlichkeit auch der Zweitname Jesu, der Zweitname des Heiligen Geistes, der Zweitname Gottes sein. Das sollte aufmerken lassen, schreibt Ricarda Menne.
Standpunkt Gehorsam um jeden Preis oder die Kraft des besseren Arguments? In der Kirche herrscht ein internalisierter Gehorsam autoritativer Art, so Oliver Wintzek. Dabei gebe es auch einen Gehorsam, der sich der Autorität des besseren Arguments verpflichtet wisse. Lehramtliche Stoppschilder seien hier fehl am Platz.
Standpunkt Menschen sichtbar machen führt zu mehr Gerechtigkeit und Vielfalt An Pfingsten kommt es in der Bibel zum "Sprachenwunder" – für Burkhard Hose Anlass, über diese Sprache nachzudenken. Er sieht in der Apostelgeschichte eine Haltung der "Awareness", die er sich auch für die Kirche in der Gegenwart wünscht.
Standpunkt Pfingsten heißt Vielfalt – und das ist gut so! Das Christentum ist vielfältig und die katholische Kirche ist es auch, kommentiert Agathe Lukassek. Deswegen freut sie sich schon sehr auf das Pfingstfest und hofft, dass die Pastoral in ihrer Gemeinde die pfingstliche Vielfalt aufgreifen wird.
Standpunkt Besserwisserei kann sich weder der Vatikan noch Deutschland leisten! Abtpräses Jeremias wird oft gefragt, ob es in Deutschland wirklich zum Schisma kommen wird. Das liegt an einem Kommunikationsproblem, kommentiert er. Sowohl der Vatikan als auch Deutschland müssen dem anderen etwas mehr Vertrauen schenken.
Standpunkt Paare mit Segenswunsch brauchen Sicherheit Es gibt eine neue Arbeitshilfe für Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare. Doch die liturgische Gestaltung solcher Feiern ist nicht das größte Problem, kommentiert Christoph Paul Hartmann. Vielmehr bräuchte es flächendeckende Akzeptanz.
Standpunkt Hört auf, Maria als Mutter zu preisen! Maria werde oft auf ihre Rolle als Gebärerin und Mutter reduziert. Von Männern werde sie im gleichen Atemzug gerne zur schweigsamen Dienerin stilisiert. Das seien Versuche, Frauen klein zu halten, kommentiert Friederike Frücht. Dabei ginge es auch anders.
Standpunkt Trotz Kritik: Die katholische Kirche in Deutschland hat eine Stärke Mit Blick auf die Unterstützung für Menschen auf allen Kontinenten kann sich die katholische Kirche in Deutschland sehen lassen, meint Christof Haverkamp. Die großen Hilfswerke leisteten professionelle Arbeit und Bewusstseinsbildung.
Standpunkt Der weite Abstand zwischen Rom und Deutschland Zwischen der Kirche in Deutschland und jener in Rom gibt es deutliche Reibungspunkte. Thomas Seiterich sieht da beispielsweise einen unterschiedlichen Blick auf Missbrauch und damit verbunden eine andere Haltung zu kirchlichen Reformen.
Standpunkt Wie der Synodale Weg nachträglich noch scheitern kann Dass der Synodale Ausschuss aus Bischöfen und Laien im November reibungslos seine Arbeit aufnehmen kann, scheint derzeit fraglich, kommentiert Tobias Glenz. Er warnt: Ein Scheitern des Gremiums käme einem Scheitern des ganzen Synodalen Wegs gleich.
Standpunkt Der Mai bedeutet eine Pastoral aus Tradition und Innovation Für den Frühling plädiert Dominik Blum für eine Pastoral aus Tradition und Innovation. Das Klassische pflegen, was stirbt verabschieden und gleichzeitig neue Wege gehen – auch auf Fernstehende zu. Er hofft auf eine Saat, die aufgeht.
Standpunkt Beispiel "Laudato si": Wie viel Ehre Missbrauchstätern noch schenken? Kürzlich fand Julia Martin bei einer Erstkommunion das vom früheren Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz komponierte "Laudato si" auf dem Liedzettel. Aufarbeitung bedeute auch, Konsequenzen beim Erbe von Missbrauchstätern zu ziehen, kommentiert sie.
Standpunkt Papst Franziskus sendet beim Thema Missbrauch fatale Signale In den ersten Jahren seines Pontifikats ging Papst Franziskus das Thema Missbrauch konsequent an. Doch mittlerweile sorgen Relativierungen und intransparente Entscheidungen für Irritationen, kommentiert Björn Odendahl.
Standpunkt Die Krise der Kirche sorgt für neue Öffnungen Die Kirche in Deutschland steht mit dem Rücken zur Wand, diagnostiziert Pia Dyckmans. Das sollte eine Chance sein, neu zu denken – auch und vor allem an die, die der Kirche fernstehen. Sie sieht Denkmöglichkeiten und Handlungsspielräume.
Standpunkt Die Krönung von Charles III. erzählt von einem bescheidenen Gott Die Krönung des britischen Königs Charles III. wurde mit großem Pomp gefeiert. Doch die Zeremonie sagt etwas Besonderes aus, kommentiert Claudia Auffenberg. Sie fragt nach dem Gottesbild dahinter und der Bedeutung für jeden Einzelnen.
Standpunkt Zur Not muss der Staat konfessionelle Schulen finanzieren! Trotz Kirchenkrise sind Schulen in kirchlicher Trägerschaft sehr beliebt. Doch nicht in allen Bundesländern ist ihre Finanzierung ausreichend, kommentiert Ulrich Waschki. Wenn der Staat nicht mehr Geld gebe, komme ihn das am Ende teuer zu stehen.
Standpunkt Kirche ist viel mehr als ihre bezahlten Mitarbeiter! Wie wäre es, wenn Vertreter der deutschen "Amtskirche" sich einmal nur mit denen treffen würden, die beruflich nichts mit Kirche zu tun haben, aber das kirchliche Leben in Deutschland tragen?, fragt Abt Nikodemus. Das wäre gelebte Synodalität.
Standpunkt Wer von Dienst statt Macht spricht, kaschiert die Realität In der Kirche gehe es nicht um Macht, sondern um Dienen, heißt es manchmal. Solche Aussagen versuchen, das Machtsystem in der Kirche zu verschleiern, kommentiert Matthias Altmann. Hier gelte es, sich endlich ehrlich zu machen.
Standpunkt Nächstenliebe in Kriegszeiten: Warum Ratlosigkeit am ehrlichsten ist Hüllen wir uns zu oft in Watte und nehmen unsere Außenwelt nicht wahr? Birgit Aschmann kommentiert, in der Nachfolge Jesu gehe es nicht um uns selbst, sondern um die Anderen, um die Nächsten. Wie gehen wir aber in Zeiten des Krieges damit um?
Standpunkt Ohne Prunk und Pomp haben Kirche und Monarchie ein Problem Am Samstag wird Charles III. in London gekrönt. Die Feier soll schlicht und zeitgemäß sein, heißt es im Vorfeld. Die Inszenierung von Einfachheit birgt jedoch die Gefahr, nackt dazustehen, kommentiert Benedikt Heider. Das lasse sich im Vatikan beobachten.
Standpunkt Eine bessere Performance von Bischöfen allein reicht nicht Beim Kampf gegen Missbrauch in der Kirche gehe es nicht um die B-Note der Bischöfe: Es gehe um systemische katholische Faktoren, die Missbrauch begünstigen, kommentiert Julia Knop. Solange diese nicht angegangen werden, werde sich nichts ändern.
Standpunkt Franziskus' Umgang mit Erzbischof Gänswein ist unwürdig Seit dem Tod Benedikts XVI. wird über die Zukunft von Erzbischof Georg Gänswein spekuliert. Dass die Debatten darüber kein Ende finden, liegt vor allem an Papst Franziskus. Sein Verhalten gegenüber Gänswein irritiert, kommentiert Steffen Zimmermann.
Standpunkt Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare: Wirklich nur ein Segen? Der Synodale Weg hat sich für die Segnung homosexueller Paare ausgesprochen – betont aber, dass sie kein Sakrament sei. Das ist unehrlich, kommentiert Max Cappabianca. Die Wahrheit mache die Debatte nicht einfacher, aber ehrlicher.
Standpunkt Nach Freiburger Missbrauchsstudie braucht es einen Systemwechsel! Die Freiburger Missbrauchsstudie zeigt, dass Erzbischof Zollitsch keine Missbrauchsaufklärung wollte. Die Irreführung der Öffentlichkeit durch Bischöfe müsse enden, kommentiert Joachim Frank. Stattdessen brauche es wirksame Veränderungen im System.