"Wir möchten Ihnen in der Fremde eine Heimat bieten"

Genn betont Solidarität mit geflüchteten arabischen Christen

Veröffentlicht am 20.10.2019 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ "Sie sollen hier bei uns die Erfahrung machen, dass wir nicht Fremde, sondern Schwestern und Brüder sind": Münsters Bischof Felix Genn hat seine Solidarität mit nach Deutschland geflüchteten arabischen Christen ausgedrückt.

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Bischof Felix Genn hat seine Solidarität mit geflüchteten arabischen Christen im Bistum Münster ausgedrückt. "Ob Sie aus dem Irak, dem Libanon oder aus Syrien kommen: Wir sind durch den Glauben miteinander verbunden. Wir möchten Ihnen in der Fremde eine Heimat bieten", sagte Genn am Samstag bei einem Treffen mit rund 350 aus dem Nahen Osten stammenden Christen in Münster. Der münstersche Bischof sicherte den Gläubigen zudem Unterstützung bei allen pastoralen Aktivitäten und räumlichen Fragen zu. "Es ist sicher schwer, was Sie durch Ihre Flucht erlitten haben und was Sie durch die Schwierigkeiten der Integration noch immer belastet. Deshalb sollen Sie hier bei uns die Erfahrung machen, dass wir nicht Fremde, sondern Schwestern und Brüder sind."

Die Kirche im Bistum Münster nehme Anteil an dem, was in den Heimatländern der arabisch-sprechenden Christen geschehe, so Genn weiter. Beispielhaft nannte er die Unruhen im Libanon und den "furchtbaren Krieg" in Nordsyrien, wo Menschen aus machtpolitischen Gründen vertrieben würden. Mit Blick auf die bekannte Aussage des Apostels Paulus "Einer trage des anderen Last" appellierte der Bischof an die Politik: "Es müssen Wege gefunden werden, die immer zuerst die Menschlichkeit in den Vordergrund stellen und alle anderen Interessen dieser unterordnen." Er bete dafür, dass das Christentum in den Heimatländern der arabisch-sprechenden Christen erhalten bleibe. "Die Gefahr, dass es dort verschwindet, bleibt groß", betonte Genn. (stz)