Markusdom in Venedig großflächig überflutet

Das aktuelle Hochwasser in Venedig hat auch den weltberühmten Markusdom getroffen. Wie italienische Medien am Mittwochmorgen berichteten, drang das Wasser in der Nacht in die Kathedrale im Zentrum der Unesco-Welterbe-Stadt ein und habe dabei unter anderem Schäden am Mauerwerk angerichtet. "Wir versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten", sagte der Ingenieur der Basilika, Pierpaolo Campostrini, der Nachrichtenagentur Ansa.

Der ARD-Hörfunkjournalist Jörg Seisselberg berichtete am Morgen, dass mittlerweile auch die Krypta des Gotteshauses "komplett unter Wasser" stehe. Die Verantwortlichen fürchteten zudem Schäden an den kostbaren Mosaiken im Inneren des Doms. Laut Seisselberg wurde der Markusdom in seiner rund 1.000-jährigen Geschichte nur fünfmal ähnlich stark überflutet.

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Das Hochwasser in der Lagunenstadt war um kurz vor Mitternacht – angetrieben durch starken Wind – auf 187 Zentimeter über dem Meeresspiegel angestiegen. Das sei der höchste Wert seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 Zentimeter erreicht worden waren, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch 190 Zentimeter scheinen laut den Behörden derzeit möglich. Bürgermeister Luigi Brugnaro sprach von einer "Katastrophe" und mobilisierte alle Einsatzkräfte. Am Mittwoch werde der Notstand ausgerufen, kündigte er in einem Video auf Facebook an. Der Bürgermeister machte den Klimawandel für die immer häufigeren Überschwemmungen in der Stadt verantwortlich. "Wir rufen die Regierung auf, uns zu helfen, die Kosten werden hoch sein."

Der Markusdom wurde im 11. Jahrhundert errichtet und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut. Das Gotteshaus war das zentrale Staatsheiligtum der Republik Venedig und ist seit 1807 die Kathedrale des Patriarchen von Venedig. In der Vergangenheit wurde die Kirche wiederholt überflutet, zugleich wurden immer wieder Versuche unternommen, sie besser vor Hochwasser zu schützen. (stz)