Kein Ghostwriter für Franziskus

Aufsehen hatte dabei vor allem Martellas Behauptung erregt, die Enzyklika über den Glauben werde vom emeritierten Papst Benedikt XVI. geschrieben. Dies hat der Vatikan nun deutlich zurückgewiesen. "Ich dementiere, dass der emeritierte Papst im Begriff ist, eine Enzyklika zu schreiben, die dann von Papst Franziskus unterzeichnet wird", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Zugleich bestätigte er Martellas Aussage, dass Franziskus ein Lehrschreiben über den Glauben vorbereite.
Es sei bekannt, dass Benedikt XVI. Vorarbeiten für ein Lehrschreiben über den Glauben hinterlassen habe, so Lombardi weiter. Dieses Projekt habe Franziskus nun anscheinend wiederaufgenommen. In welcher Form das Kirchenoberhaupt dabei auf die Vorarbeiten seines Vorgängers zurückgreifen lasse, sei noch nicht geklärt. Der emeritierte Papst spiele jedoch "keine Rolle bei der Fertigstellung des Projekts", so Lombardi, der zum Zeitpunkt der geplanten Veröffentlichung der Enzyklika keine Angaben machte.
Papst Benedikt XVI. sitzt am Schreibtisch.
"Wir machen eine Enzyklika nach der anderen"
Zu der ebenfalls von Bischof Martella geäußerten Behauptung, der Papst plane eine Enzyklika über die Armut, sagte Lombardi: "Wir machen eine Enzyklika nach der anderen". Martella hatte in seiner Bistumszeitung geschrieben, die Enzyklika zur Armut werde den Titel "Beati pauperes" tragen und solle dieses Thema nicht aus ideologischer und politischer Perspektive, sondern aus Sicht des Evangeliums behandeln.
Es handele sich in dieser Form um "Spekulationen", betonte der Vatikan. Angesichts der bisherigen Äußerungen und dem erklärten Interesse von Papst Franziskus sei durchaus denkbar, dass er dem Thema Armut ein eigenes Dokument widme. Derzeit gebe es hierzu jedoch weder ein konkretes Projekt, geschweige denn einen konkreten Titel. (stz/KNA)