Gerber zu Volkmarsen-Attacke: Nicht von Hass und Zorn verleiten lassen
In einem ökumenischen Gottesdienst ist am Dienstagaben der beim Rosenmontagszug im nordhessischen Volkmarsen verletzten Menschen gedacht worden. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber rief laut vorab verbreitetem Redemanuskript zu Anteilnahme und Solidarität für die Betroffenen auf. Es sei wichtig, sich gegenseitig zuzuhören und Trauer und Schmerz miteinander auszuhalten. "Lassen Sie sich nicht von Hass und Zorn verleiten zu weiterer Gewalt", so der Bischof. Der Täter werde sich vor Gericht verantworten müssen.
Die Bischöfin der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, sagte, es gebe keine einfache Antwort, warum sich die Dinge ereignet hätten. Sie sei davon überzeugt, dass Gott die Klagen höre. "Und Gott stellt uns Menschen an die Seite, die jetzt da sind, begleiten, zuhören, aushalten."
Kohlgraf: "Ich bitte um ein Gebet für die Verletzten"
Gerber hatte sich bereits am Montag zu dem Vorfall geäußert. Seine Gedanken und Gebete seien bei den Verletzten und ihren Familien, die Schaden an Leib und Seele erlitten hätten. "Ihnen spreche ich im Namen aller Gläubigen des Bistums Fulda unsere Solidarität aus", so der Fuldaer Bischof. "Im Abstand von nur fünf Tagen ist wieder ein Ort in unserem Bistum von schrecklichem Leid heimgesucht worden", sagte er mit Blick auf den Anschlag von Hanau. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf äußerte sich am Montag auf Facebook entsetzt: "Gerade komme ich vom Rosenmontagszug in Mainz nach Hause und lese diese Meldung. Es ist schrecklich. Ich bitte um ein Gebet für die Verletzten."
Beim Rosenmontagsumzug in Volkmarsen war ein Autofahrer in die Zuschauer gerast. Dabei wurden nach Polizeiangaben 52 Menschen verletzt, darunter 18 Kinder. An dem ökumenischen Gedenkgottesdienst für die Verletzten wollten auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sowie Innenminister Peter Beuth (beide CDU) teilnehmen. (mal/KNA)
