Erster Erzbischof von Hamburg starb am Montagmorgen – Requiem am Freitag

Altbischof Averkamp ist tot

Veröffentlicht am 29.07.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
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Erzbistum Hamburg

Hamburg ‐ Der Hamburger Alt-Erzbischof Ludwig Averkamp ist tot. Er starb am Montagmorgen im Alter von 86 Jahren in Hamburg, wie die Pressestelle der Erzdiözese mitteilte. Averkamp war von 1995 bis 2002 der erste Erzbischof des wiedererrichteten Erzbistums Hamburg .

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Ludwig Averkamp wurde am 16. Februar 1927 im westfälischen Velen geboren. Er studierte Theologie und Philosophie in Münster und Rom und wurde dort am 10. Oktober 1954 zum Priester geweiht. Anschließend arbeitete er als Seelsorger in Rheine, war Präses des Gymnasiums und Studienkonvikts Collegium Johanneum in Ostbevern bei Münster, Direktor des Bischöflichen Theologenkonvikts in Münster und Leiter des dortigen Priesterseminars.

Am 24. Februar 1973 wurde Averkamp in Münster zum Bischof geweiht. Zunächst war er Weihbischof des Bistums Münster in Xanten am Niederrhein. Dann leitete er das Bistum Osnabrück und kam 1995 als Erzbischof nach Hamburg.

Deutsche Bischöfe würdigen Averkamp

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte Averkamp als "engagierten Bischof des Nordens" und "prägende Persönlichkeit" für die deutschen Oberhirten. Zollitsch hob in einem Beileidstelegramm an das Erzbistum Hamburg die Verdienste des Verstorbenen hervor, "die er in seiner ihm eigenen, humorvollen und in den Debatten von tiefem Ernst geprägten Art eingebracht hat".

Dem ersten Oberhirten des neuen Erzbistums sei es innerhalb kürzester Zeit gelungen, "den Katholiken eine geistliche Heimat zu geben". Averkamp habe den Katholikentag in Hamburg im Jahr 2000 mitgeprägt und es als Vorbild in der Ökumene verstanden, das Gespräch mit den anderen Konfessionen zu führen, nach dem Gemeinsamen zu fragen und offen Probleme anzusprechen.

Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen würdigte seinen Vorgänger als großen Beter und Tröster. Durch die vertrauensvolle Gelassenheit eines stets betenden Menschen habe Averkamp selbst auf dem Krankenbett noch ihn, Thissen, getröstet. Averkamp habe erkannt, dass der Rückgang von Gottesdienstbesuchern auf den Rückgang des täglichen Gebetes folge und als Konsequenz habe er viele Menschen zum Beten ermutigt.

Auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode würdigte seinen Vorgänger. Der Tod Averkamps schmerze das Bistum Osnabrück und ihn persönlich tief, teilte Bode mit. Er hob die Klugheit, Stetigkeit, tiefe Frömmigkeit, große Gewissenhaftigkeit und Bodenständigkeit des Erzbischofs hervor. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken erklärte seine Trauer. Averkamp habe sich stets für die Belange der katholischen Christen in der Diaspora eingesetzt, sagte der Generalsekretär des Hilfswerks, Georg Austen.

Bis Freitag kann Abschied genommen werden

Averkamps Sarg ist ab der Heiligen Messe am Dienstag um 18.15 Uhr in der Krypta des Hamburger Marien-Doms aufgebahrt. Danach kann nach Bistumsangaben bis Freitag täglich von 8 bis 20 Uhr vom Alt-Erzbischof Abschied genommen werden. Das Pontifikalrequiem für Averkamp feiert Erzbischof Werner Thissen am Freitag um 15 Uhr im St. Marien-Dom. (luk)

Kondolenzbuch

Zum Tod von Erzbischof Averkamp hat das Erzbistum Hamburg ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet.