Diebe stehlen Engel-Skulpturen von Magdeburger Kathedrale

Die Magdeburger Kathedrale St. Sebastian ist Opfer von Dieben geworden. Wie das Bistum Magdeburg am Montag mitteilte, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag zwischen 3 und 5 Uhr vom Westportal der Kirche das Mittelteil eines bronzenen Engel-Gitters gestohlen. Insgesamt seien vier Engel, die die Pforte des Portals bilden, entwendet worden. Das Portal mit einem halbrunden Zaun aus plastischen, stilisierten Engeln ist ein Werk des Korschenbroicher Künstlers Jürgen Suberg. Hinweise über den Verbleib des Kunstwerks nehmen jede Polizeidienststelle oder das Bischöfliche Ordinariat in Magdeburg entgegen.
Die Ursprünge von St. Sebastian liegen im Jahr 1015. Damals weihte Erzbischof Gero am Ort der heutigen Kathedrale eine Stiftskirche. Diese wurde allerdings bereits um 1170 durch die noch heute vor allem im Turmbereich erkennbare romanische Basilika ersetzt. Bei Großfeuern 1188 und 1207 zweimal stark beschädigt, wurde das Gotteshaus im 14. und 15. Jahrhundert zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg erneut stark in Mitleidenschaft gezogen, fristete die Kirche danach lange Zeit ein Schattendasein; während der Napoleonischen Kriege und in der Mitte des 19. Jahrhunderts diente sie als Lagerraum. Erst 1873 kam St. Sebastian zurück in den Besitz der katholischen Gemeinde von Magdeburg. Bei einem Bombenangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt, trotzdem wurde sie 1949 zur Hauptkirche des Erzbischöflichen Kommissariats erhoben. Seit 1994 ist St. Sebastian Kathedrale des neugegründeten Bistums Magdeburg. (stz)