Es gab unter anderem eine Morddrohung

Nach Anfeindungen: Neue Aufgabe für nigerianischen Priester in Speyer

Veröffentlicht am 12.06.2020 um 11:34 Uhr – Lesedauer: 

Speyer ‐ Seit etwa einem Jahr war der aus Nigeria stammende Priester Patrick Asomugha in seiner Pfarrei in Queidersbach angefeindet worden. Jetzt wechselt er sowohl seine Aufgabe als auch seine Wirkstätte im Bistum Speyer.

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Der in seiner Pfarrei in Queidersbach angefeindete Priester Patrick Asomugha bekommt eine neue Aufgabe. Ab 1. Juli werde er in der Speyrer Pfarrei Pax Christi in der Seelsorge arbeiten, berichtet "Die Rheinpfalz" am Donnerstag. Eine Leitungsfunktion hat Asomugha dann nicht mehr.

Seit Mitte 2019 war es zu Übergriffen auf den Pfarrer gekommen: Es wurde unter anderem in seine Wohnung eingebrochen, Autoreifen zerstochen und eine Morddrohung hinterlassen, zudem kam es zu rassistischen Äußerungen. Im April wurde er deshalb aus der Pfarrei abgezogen, die er seit 2017 geleitet hatte. "Sorge für Schutz und Gesundheit macht diesen Schritt unumgänglich", erklärte Generalvikar Andreas Sturm damals. Der Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, äußerte in einem offenen Brief Sorge über die schwierige Situation in der Pfarrei.

Der 56-jährige Asomugha stammt aus Nigeria. Der Bürgermeister von Queidersbach, Ralph Simbgen, betonte, der Ort mit knapp 3.000 Einwohnern sei nicht rassistisch. Viele Bürger hätten auf die Nachricht vom erzwungenen Wechsel mit Bedauern reagiert. Laut der "Rheinpfalz" ist die Auseinandersetzung um seine Person vielschichtig: Neben seiner Herkunft habe dabei auch seine liberale Amtsführung eine Rolle gespielt. (cph)