Bischöfe rufen zum Gebet mit dem Papst auf

Eine Kerze für den Frieden

Veröffentlicht am 04.09.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Man sieht nur die Händer der Frau, der Raum ist bis auf das Strahlen der Kerzen völlig dunkel.
Bild: © KNA
Syrien

Bonn ‐ Katholische Bischöfe und Generalvikare haben die Menschen in Deutschland zum Friedensgebet für Syrien aufgerufen. Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki lud am Dienstag ausdrücklich auch nichtreligiöse Menschen zum von Papst Franziskus für Samstag ausgerufenen weltweiten Gebetstag ein.

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"Zünden Sie eine Kerze an für den Frieden in der Welt, schicken Sie den Menschen in den Kriegsgebieten Ihre guten Gedanken", sagte Woelki in einem vorab veröffentlichten Beitrag für den RBB-Hörfunk. "Lassen Sie sich ein auf ein Netz von Friedensinitiativen, das alle Frauen und Männer guten Willens verbindet - die Muslima in Kreuzberg genauso wie den Papst in Rom.»"

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner appellierte ebenso an alle Bürger, sich am Friedensgebet zu beteiligen. "Unsere Kraftlosigkeit scheint immer dann am größten, wenn es darum geht, Streit und Krieg zu beenden und den Hass zu überwinden. Bitten wir also Christus, der allen Hass überwunden hat und uns dadurch Kraft schenken will, damit wir in seinem Geiste Frieden schaffen", sagte er in Köln.

"Auch mich bewegt seit Beginn dieses mörderischen Konflikts die Sorge um die Menschen in Syrien", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der zugleich Vorsitzender der deutschen Kommission Justitia et Pax ist. "Ich bitte daher alle Gläubigen im Bistum Trier, sich das Gebetsanliegen des Papstes zu Eigen zu machen und sich in die 'Kette des Einsatzes für den Frieden' einzureihen."

Vatikan informiert Diplomaten

Im Erzbistum Paderborn hat Generalvikar Alfons Hardt die Priester und Kirchengemeinden zur Beteiligung an der Gebetsinitiative aufgerufen. Augsburgs Generalvikar Harald Heinrich bittet insbesondere die Verantwortlichen in den Wallfahrtsorten und Gebetsstätten, das Gebetsanliegen in den Fürbitten der Gottesdienste, im gemeinsamen Rosenkranzgebet oder in einer eigens angesetzten Andacht aufzugreifen. Auf jeden Fall sei es wichtig, den Wunsch des Heiligen Vaters dem persönlichen Gebet der Gläubigen anzuempfehlen, so Heinrich weiter.

Unterdessen hat der Vatikan das Diplomatische Corps zu einem Informationstreffen über die Friedensinitiative des Papstes für Syrien eingeladen. Am Donnerstagvormittag wolle das Staatssekretariat den beim Heiligen Stuhl akkreditieren Botschaftern den Sinn des Gebetstages für einen Frieden in den Krisenregionen der Welt erläutern, meldet Radio Vatikan.

Mit einem eindringlichen Appell hatte der Papst am vergangenen Sonntag angesichts der sich zuspitzenden Lage im Nahen Osten die Weltkirche zu einem Gebets- und Fastentag aufgerufen. Er lud auch andere christliche Konfessionen, Religionen und alle Menschen guten Willens ein, sich der Initiative im Rahmen ihrer jeweiligen Vorschriften anzuschließen.

Der Papst selbst will am Samstag auf dem Petersplatz eine Gebetswache für Frieden in den Krisenherden der Welt, vor allem in Syrien, leiten. Das Treffen beginnt nach Vatikanangaben um 19 Uhr und dauert bis 23 Uhr. (meu/KNA)

Fastentag

Als Fastentage sind vor allem die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bekannt. Doch auch außerhalb der österlichen Bußzeit kann es solche geben. Als äußeres Zeichen der Buße und Besinnung sollen die Gläubigen an diesen Tagen auf persönliche Annehmlichkeiten verzichten sowie nur eine volle Mahlzeit pro Tag und zwei kleine Stärkungen zu sich nehmen. (meu)