Bischof Jung übergibt Ernennungsurkunde

Jürgen Vorndran tritt Amt des Generalvikars in Würzburg an

Veröffentlicht am 21.09.2020 um 13:38 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Wegen anonymer Vorwürfe war seine Amtseinführung um zwei Wochen verschoben worden: Nun ist Jürgen Vorndran offiziell im Amt des Würzburger Generalvikars. Bischof Franz Jung sagte, was er von seinem "Alter Ego" erwartet.

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Die Diözese Würzburg hat einen neuen Generalvikar. Bischof Franz Jung übergab Jürgen Vorndran (53) am Montag die Ernennungsurkunde, wie das Bistum mitteilte. Vorndran sprach das Große Glaubensbekenntnis und legte sein Treueversprechen ab. Die ursprünglich für den 7. September geplante Amtsübergabe von Thomas Keßler (65) war verschoben worden, nachdem ein anonymes Schreiben mit Vorwürfen gegen den neuen Generalvikar aufgetaucht war. Die Staatsanwaltschaft stellte Vorermittlungen vergangene Woche ein, wie ein Sprecher der Anklagebehörde am Freitag erklärte. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Straftat. Vorndran hatte schon zuvor betont, dass die Vorwürfe nicht zuträfen.

"Aber Gott will gerade mit Sündern den Weg gehen"

Der Bischof sagte in seiner Ansprache, so wie Jesus mit Zöllnern und Sündern Mahl gehalten habe, gelte es heute, die Grenzen der Gemeinden zu überwinden und dort das Evangelium vorzuleben und zu verkündigen. Bevor er 2018 nach Würzburg kam, war Jung selbst neun Jahre lang Generalvikar seines Heimatbistums Speyer. Innerhalb kurzer Zeit habe er in diesem Amt erfahren, wie wichtig es sei, "in die Schule der Barmherzigkeit" zu gehen. "Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und den Dingen hinterher zu gehen", so Jung. Er habe verstanden, dass jeder Mensch schwach sei. "Aber Gott will gerade mit Sündern den Weg gehen."

Vorndran war seit 2008 Dompfarrer in Würzburg. Dort setzte er sich für die Konzeption eines "Urbanen Raums" ein, in dem die Gemeinden der Stadt sowie im Umland miteinander vernetzt werden sollen. Seit 2009 ist er Ordinariatsrat und Domkapitular, im Jahr 2010 wurde er zum Domdekan ernannt. Zudem war er seit 2011 Pfarrer von Sankt Gertraud und Stift Haug und damit Leiter der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt.

Der Generalvikar ist der persönliche Stellvertreter des Bischofs in allen Verwaltungsaufgaben. Er handelt in dessen Auftrag und mit gleicher Vollmacht. Deshalb wird er gern als das "Alter Ego" (das andere Ich) des Diözesanbischofs bezeichnet. (tmg/KNA)