Ablehnung des Kirchenoberhaupts und Vorwurf sexuellen Fehlverhaltens

Papst entlässt umstrittenen US-Geistlichen aus Priesterstand

Veröffentlicht am 04.11.2020 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Er nannte im Hochgebet Benedikt XVI. statt Franziskus, zudem gab es Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens: Nun wurde Jeremy Leatherby aus dem Priesterstand entlassen. Das könnte auch Konsequenzen für ein kirchenrechtliches Verfahren gegen ihn haben.

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Papst Franziskus hat den US-amerikanischen Geistlichen Jeremy Leatherby aus dem Priesterstand entlassen. Leatherby hatte Franziskus nicht als rechtmäßigen Papst anerkannt. Außerdem wird ihm sexuelles Fehlverhalten gegenüber Frauen vorgeworfen. Durch die Entlassung aus dem Priesterstand verliert Leatherby alle Rechte und Pflichten eines Priesters. Zudem ist er nicht mehr an den Zölibat gebunden.

Wie der Bischof der kalifornischen Diözese Sacramento, Jaime Soto, Anfang November in einem Brief mitteilte, hatte Franziskus dem Wunsch Leatherbys nach Entlassung aus dem Klerikerstand schon im September entsprochen. Ende Oktober sei Leatherby dann über die Entscheidung informiert worden. Bereits im August war der Priester exkommuniziert worden, weil er im Hochgebet statt des aktuellen Papstes dessen Vorgänger Benedikt XVI. erwähnt hatte.

Bischof Soto: Ich schäme mich

Wegen seiner Verfehlungen gegenüber Frauen war gegen Leatherby auch ein kirchenrechtliches Verfahren im Gange. Laut der US-Website Catholic Register könnte das nun zum Erliegen kommen, da Leatherby kein Geistlicher mehr ist.

Bischof Soto bedauert die Vorgänge um den Ex-Priester zutiefst. Er schäme sich, dass Leatherby das Vertrauen von Frauen missbraucht habe, schreibt er. Es sei beunruhigend, dass Leatherby sich nach seiner Entlassung aus dem Klerikerstand nun außerhalb jeglicher kirchlicher Rechenschaftspflicht befinde. Der Bischof rief die Priester in seinem Bistum für diesen Freitag zu einem Tag des Fastens auf als sichtbares Zeichen gegen Missbrauch durch Kleriker. (gho)