Begegnungen mit jungen Menschen seien weiterhin Schlüssel

Deutsche Bischöfe: Katholische Jugendarbeit muss auf Trends blicken

Veröffentlicht am 05.11.2020 um 18:00 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Kirche und Jugend – ein Themenfeld, das nicht frei von Spannungen ist. Doch was muss getan werden, damit beide wieder mehr zueinander finden? Mit dieser Frage hat sich das Forum Jugendpastoral beschäftigt, zu dem die Bischöfe eingeladen hatten.

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Die Kirche in Deutschland sieht große Herausforderungen für ihre Jugendarbeit. Um zukunftsfähig zu werden, brauche es weiterhin einen aufmerksamen Blick auf die Zielgruppen und die Sicherstellung von Ressourcen für Jugendarbeit unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit. Beziehungen zu und Begegnungen mit jungen Menschen seien dabei der Schlüssel, sagte Jugendbischof Stefan Oster beim Forum Jugendpastoral, das am Dienstag und Mittwoch digital stattgefunden hatte.

Jugendpastoral müsse sich mit Trends auseinandersetzen, um zukunftsfähig zu bleiben, betonte Björn Szymanowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für angewandte Pastoralforschung Bochum (ZAP). "Denn mit den Routinen von gestern kommt man morgen nicht mehr weiter", sagte er.

Kirche sei nicht primär Ort, sondern gemeinsamer Weg mit Jugendlichen

Nach Ansicht von Katharina Karl von der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Matthias Sellmann (ZAP) gilt es, von den Jüngeren zu lernen, in welchen Zusammenhängen Christsein sich heute bewähren muss. Sie regten dazu an, Kirche nicht primär als Ort und Raum zu verstehen, sondern sie gemeinsam mit jungen Menschen als Weg und Stil zu entdecken.

Die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Bianka Mohr, unterstrich, dass auch in einer sich wandelnden Gesellschaft Jugendpastoral Angebote machen könne, mit der sie Jugendliche erreicht. Dies könnte beispielsweise in den Jugendkirchen, der offenen Kinder- und Jugendarbeit, den Freiwilligendiensten, den Jugendverbänden, Ministrantengruppen und der Politischen Bildung geschehen. "Zu uns finden junge Katholikinnen und Katholiken ebenso wie Jugendliche, die wenige oder keine Anknüpfungspunkte zur Kirche und zum Glauben haben", so Mohr.

Beim zweitägigen Forum Jugendpastoral, zu dem die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz eingeladen hatte, trafen sich rund 150 Teilnehmer in einer digitalen Konferenz, um gemeinsam Ideen zur Weiterentwicklung von Jugendpastoral zu erarbeiten. In seinem Eröffnungsvortrag berichtete der Vorsitzender der Jugendkommission, der Passauer Bischof Oster, von seinen Eindrücken der Jugendsynode 2018 in Rom. Diese habe herausgestellt, dass Kirche nicht nur für junge Menschen da sein sollte, sondern eine Kirche mit jungen Menschen sei. (KNA)