Fußballstar bekommt bei gutem Benehmen "ethischen Bonus"

Vertrags-Klausel enthüllt: Neymar soll nichts Religiöses sagen

Veröffentlicht am 07.09.2021 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Madrid/Paris ‐ Neymar ist einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Wenn er sich auf und neben dem Platz gut benimmt, bekommt er sogar noch mehr Geld. Das regelt eine Klausel in seinem Vertrag, die auch religiöse Statements des Brasilianers in den Blick nimmt.

  • Teilen:

Der brasilianische Fußballstar Neymar bekommt von seinem Verein Paris Saint-Germain offenbar eine Zusatzzahlung für gutes Benehmen. Wie die spanische Zeitung "El Mundo" nun enthüllte, ist im Vertrag des 29-Jährigen mit dem französischen Hauptstadtclub ein "ethischer Bonus" verankert. Wenn die beschlossenen Regelungen eingehalten werden, erhält Neymar demnach zusätzliche 541.680 Euro pro Monat, was eine jährliche Summe von etwa 6,5 Millionen Euro ergäbe. Sein Jahresgehalt soll bei rund 43 Millionen Euro brutto liegen.

Neben dem Verbot von Glücksspiel und Sportwetten sowie der Verpflichtung, den eigenen Fans "höflich und freundlich" gegenüberzutreten, beinhaltet die Klausel auch Regelungen im Hinblick auf mögliche öffentliche Äußerungen Neymars. So ist er etwa angehalten, keine öffentlichen religiösen oder politischen Statements abzugeben. Der Brasilianer gilt als gläubiger Christ. Bei Auftritten in der brasilianischen Nationalmannschaft und in seinen früheren Vereinen sah man ihn nach Spielen häufig mit einem Stirnband, das die Aufschrift "100 % Jesus" trug.

Neymar war im Sommer 2017 für die bis heute bestehende Weltrekord-Ablösesumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain gewechselt. Der Verein ist in der weltweiten Fußballszene umstritten. Sein Eigentümer ist die "Qatar Sports Investments" (QSI) und damit faktisch der Staat Katar. Diesem wird vorgeworfen, durch sein vielfältiges Engagement im Bereich Sport über die gesellschaftlichen Missstände eigenen Land hinwegtäuschen zu wollen. Das Emirat, das wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, wird im kommenden Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Weltweite Organisationen wiesen immer wieder auf die aus ihrer Sicht katastrophalen Arbeitsbedingungen beim Bau der Stadien hin. (mal)