Weihnachten verdeutliche Achtsamkeit und Mitmenschlichkeit

Erzbischof: Feste wie Weihnachten halten die Menschen menschlich

Veröffentlicht am 19.12.2021 um 11:34 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg ‐ Die Zeit kurz vor Weihnachten sollte man nutzen, um sich auf das Fest vorzubereiten und es als Unterbrechung zu erleben, regt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an. Denn der Blick auf die Krippe zeige, was im Leben wirklich zählt.

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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zum vierten Advent dazu aufgerufen, Weihnachten als Fest der Unterbrechung zu feiern. "Nutzen wir die letzten Tage vor Weihnachten, uns auf das Fest gut vorzubereiten, damit wir es als Unterbrechung erleben. Vor der Krippe zu stehen, die Weihnachtsbotschaft zu hören und die Gottesdienste mitzufeiern, hilft uns, festzustellen, was wirklich zählt und unser Leben menschlich macht", sagte Schick am Sonntag im Bamberger Dom. Weihnachten verdeutliche, wie schön Achtsamkeit, Mitmenschlichkeit und Sorge umeinander seien. "Menschen brauchen Feste, damit sie menschlich bleiben", so der Erzbischof weiter.

Dagegen beklagt die evangelische Theologin Margot Käßmann eine "Amerikanisierung der deutschen Weihnachtstradition". In den USA habe sie erlebt, dass der Weihnachtsbaum schon beim Thanksgiving-Dinner im November blinkt, schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag". "Wir sollten Weihnachten nicht in den Advent vorziehen, denn das ist die Zeit, in der wir voller Vorfreude auf das Christkind warten."

Hierzulande habe es bis vor wenigen Jahren noch klare Rhythmen gegeben: "Erst kommt die Adventszeit. Heiligabend wird der Christbaum aufgestellt." Der Weihnachtskreis gehe bis zum 6. Januar, der Ankunft der Heiligen Drei Könige. "Danach wird abgeschmückt. Inzwischen werfen bei uns Leute den Weihnachtsbaum am 27.12. aus dem Fenster", kritisiert Käßmann. Es sei "schlimm genug", dass aus einer Mischung von Nikolaus und Coca-Cola-Werbefigur der allgegenwärtige Weihnachtsmann geworden sei. (cph/KNA)