"In der Weihnachtsbäckerei" einer seiner größten Hits

Liedermacher Zuckowski: Weihnachten ist "großes Zeichen der Hoffnung"

Veröffentlicht am 21.12.2021 um 14:14 Uhr – Lesedauer: 

Wetzlar ‐ Kaum ein Kind, das dieser Tage nicht Rolf Zuckowskis "In der Weihnachtsbäckerei" trällert. Der Musiker selbst sieht das Werk allerdings nicht als Weihnachtslied – und erklärt, warum das Fest in der Pandemie eine besondere Herausforderung ist.

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Besonders in Familien mit Kindern ist Weihnachten ohne seine Musik kaum vorstellbar: der Liedermacher Rolf Zuckowski. Für den 74-Jährigen stellt die Weihnachtsbotschaft ein "großes Zeichen der Hoffnung" dar. Jesus habe ein Übermaß an Liebe und Fürsorge gelebt, dem die Menschen folgen sollten, sagte der Liedermacher am Dienstag im Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur "Idea". Er selbst versuche, das Faszinierende an Weihnachten immer wieder neu zu finden. "Ich frage mich jedes Jahr, ob ich der Botschaft noch näherkomme oder wieder weiter weg davon bin", so Zuckowski.

Wegen der Pandemie könne man in diesem Jahr besonders daran zweifeln, ob man die Botschaft gut umsetze. Es sei erdrückend, wie unterschiedliche Sichtweisen Freundschaften und Familien zerrissen, erklärte der gebürtige Hamburger. Er sehe Weihnachten deshalb als erneute Einladung, "sich näherzukommen und zu schauen, ob es nicht doch wieder Verbindendes gibt".

Auf sein bekanntes Lied "In der Weihnachtsbäckerei" angesprochen, gestand der Liedermacher, dass er es eigentlich nicht als Weihnachtslied verstehe. Es sei während einer Autofahrt auf dem Weg zu seiner Familie entstanden, die zuhause Plätzchen backte. Obwohl er es Tausende Male gesungen habe, sei es ihm seitdem nie zu viel geworden. Als "eines der intensivsten Weihnachtslieder, die ich in die Welt gesetzt habe", bezeichnet Zuckowski hingegen das 1987 veröffentlichte Lied "Wär' uns der Himmel immer so nah". Im Verlauf seiner Karriere hat der Protestant bereits sechs Weihnachtsalben veröffentlicht.

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Dass Gott und Jesus in seinen Liedern keine explizite Rolle spielen, erklärt Zuckowski damit, dass er sich mit einem personalen Gottesglauben schwertue: "Es passiert so viel in der Welt, was einen persönlichen Gott für mich schwer zu begreifen macht." Glaube und Zweifel lägen bei ihm sehr eng beisammen, die große Aufgabe sei es jedoch, "mit den Zweifeln den Glauben nicht zu verlieren", so Zuckowski.

Im Interview sprach der Musiker auch über den Suizid seines Vaters vor 40 Jahren. Man könne sich nicht aussuchen, ob man geboren werden will. Dass sein Vater "in aller Verzweiflung wenigstens die Wahl hatte nicht mehr leben zu wollen, habe ich ihm zugestanden". Diese Entscheidung könne er "nur akzeptieren, aber ich kann mich damit nicht anfreunden", sagte Zuckowski. Trauer gehöre aber zum Leben und Musik könne "viel dazu beitragen, in der Trauer leben zu dürfen und Trost zu finden". Rolf Zuckowski komponiert und singt seit mehr als 45 Jahren Kinderlieder. Mit über 20 Millionen verkauften Tonträger zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern. (mfi)