Franziskus leidet nach eigenen Angaben an "Nonnenkrankheit"

Papst: Habe als Student zu viel gefeiert und zu wenig gelernt

Veröffentlicht am 25.04.2022 um 16:08 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Auch ein späterer Papst muss nicht der allerfleißigste Student sein: Das machte Franziskus nun gegenüber Belfaster Studierenden deutlich. Ebenfalls am Montag gab der Pontifex seinen Knieproblemen einen ganz speziellen Namen.

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Papst Franziskus hat im Studium eigenen Worten zufolge mehr gefeiert als gelernt. "Ich glaube, ich hatte die Psychologie eines normalen Studenten: zu wenig lernen, zu viel spazieren gehen, zu viele Feste besuchen", erzählte Franziskus laut Vatican News am Montag bei einem Treffen mit Studenten der Belfaster "Queen's University". Bevor Franziskus in den Jesuitenorden eintrat, studierte er Chemie und arbeitete in einem Labor.

"Es war anspruchsvoll, zu arbeiten. Morgens um 6.00 Uhr ging ich zur Kirche, empfing die Kommunion und fuhr dann 40 Minuten mit dem Bus zum Labor: Ich musste um 7.00 Uhr dort sein. Es war zeitaufwendig, aber ich habe nicht zu viel studiert. Ich habe ein bisschen die Bücher angeschaut und mir überlegt, was dieser oder jener Professor uns abfragen wird", erinnert sich der heutige Papst. Das Allerwichtigste damals sei der Freundeskreis gewesen: "Das Laborstudium, das Studium allein, ohne eine Gemeinschaft von Freunden, ist schlecht."

Weiter seien Streiche und Humor in der Jugend wichtig – "immer mit einem klaren Verstand, einem reinen Herzen" – weil sie helfen würden, später im Leben einen Sinn für Humor zu haben, so Franziskus weiter: "Habt ihr Menschen gesehen, die keinen Sinn für Humor haben? Da weiß man nicht, ob das ein Mensch ist, oder eine Statue, eine Mumie."

Franziskus hat die "Nonnenkrankheit"

Ebenfalls am Montag bezeichnete der Papst seine starken Knieschmerzen scherzhaft als "Nonnenkrankheit". "Früher wurde diese Krankheit so bezeichnet, weil die Ordensschwestern so viel auf den Knien gebetet haben, dass sie davon krank wurden", erklärte der 85-Jährige augenzwinkernd am Rande einer Audienz im Vatikan. Das werde aber heilen, gab sich Franziskus zuversichtlich.

Schon seit Januar leidet Franziskus unter starken Schmerzen im rechten Knie. Die Beschwerden seien Folgen eines Bänderrisses, erklärte er in der vergangenen Woche. Hinzu kommt ein bekanntes Ischias-Leiden. In den vergangenen Monaten konnte das Kirchenoberhaupt Veranstaltungen vermehrt nur im Sitzen absolvieren; auch einigen großen Messfeiern stand er deshalb nicht selbst vor. Wegen wichtiger medizinischer Untersuchungen sagte der Vatikan am Freitag alle Termine des Papstes ab.

Trotzdem macht Franziskus immer wieder Scherze über seine "launenhafte" Gesundheit. "Die Ärzte haben mir gesagt, dass nur alte Menschen so etwas bekommen – daher weiß ich gar nicht, warum ich das jetzt habe", witzelte er etwa im Januar über sein entzündetes Knie. (tmg/KNA)