Bischofskonferenz gegen kreuz.net

Veröffentlicht am 04.10.2012 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Bonn ‐ Die Deutsche Bischofskonferenz stellt sich gegen das Internetportal kreuz.net. Nach dem Tod des bekannten Moderators und Schauspielers Dirk Bach veröffentlichte das Portal einen Schmähartikel über Bachs sexuelle Orientierung. Bereits mehrfach hat das Portal mit diskriminierenden, antisemitischen und rassistischen Texten für Negativschlagzeilen gesorgt.

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"Der Begriff des Katholischen wird von dieser Internetseite grob missbraucht", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, gegenüber katholisch.de. Die Deutsche Bischofskonferenz habe sich schon immer deutlich von kreuz.net distanziert, so Kopp weiter.

Kreuz.net bezeichnet sich auf seiner Internetseite selbst als "Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind". Als Herausgeber wird im Impressum eine Kameradschaft für "Religion and Information" mit Sitz in den USA angegeben. Die Seite ist auf den Bahamas registriert.

Sturm der Entrüstung

Vor allem in den sozialen Netzwerken hatte der Artikel über Dirk Bach zahlreiche und teils heftige Reaktionen hervorgerufen. Viele Menschen brachten beispielsweise über Facebook und Twitter ihre Verachtung für die Macher von kreuz.net zum Ausdruck. Zugleich forderten andere die katholische Kirche in Deutschland auf, gegen die Seite und die dort verbreiteten Aussagen vorzugehen.

Kritisch hinterfragt wurde in diesem Zusammenhang aber ebenso die Haltung der katholischen Kirche zur sogenannten Homo-Ehe.

Verfassungsschutz beobachtet die Seite

Bereits Ende März dieses Jahres hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz das Portal als teilweise antisemitisch und muslimfeindlich bewertet. Der Kölner Stadt-Anzeiger zitierte aus einer Antwort des damaligen Verfassungsschutzpräsidenten Heinz Fromm auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.

Dem Verfassungsschutz zufolge zeichnet sich kreuz.net "durch homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen" aus. Etliche Beiträge seien nicht vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt und überschritten "die Grenzen zur Strafbarkeit".

Jenseits eines möglichen juristischen Vorgehens gegen die Seite stellt DBK-Pressesprecher Matthias Kopp fest: "Die Seite hat mit der katholischen Kirche in Deutschland nichts zu tun."