Katholisch.de beantwortet Fragen rund um das neue "Gotteslob"

Wieso? Weshalb? Warum?

Veröffentlicht am 14.10.2013 um 00:00 Uhr – Von Steffen Zimmermann – Lesedauer: 
Gotteslob

Bonn ‐ Am 1. Advent 2013 wird ein neues katholisches "Gotteslob" eingeführt. Dieses Mammutprojekt sorgt bei den Gläubigen vorab für viele Fragen. Katholisch.de beantwortet die wichtigsten davon.

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Am 1. Advent 2013 wird nach mehr als zehn Jahren der Planung und Vorbereitung in allen deutschen und österreichischen Bistümern sowie im Bistum Bozen-Brixen ein neues "Gotteslob" eingeführt. Dieses Mammutprojekt sorgt bei den Gläubigen für viele Fragen. Katholisch.de beantwortet die wichtigsten davon.

Warum wird ein neues "Gotteslob" eingeführt?

Das bisherige "Gotteslob" wurde Mitte der 1970er Jahre eingeführt. Seitdem haben sich Gesellschaft und Sprache erheblich verändert. Auch die Kenntnisse über die Glaubenspraxis haben deutlich abgenommen. Das Gesangbuch will deshalb Antworten auf zentrale Fragen geben: Wie bete ich mit meinen Kindern? Was ist ein Sakrament? Welche Aufgaben haben Eltern, Paten und Gemeinden bei den Sakramenten? Außerdem enthält das neue "Gotteslob" Anregungen für Feiern zu Hause, etwa Dank- oder Segensfeiern, aber auch Gebete zu den verschiedenen Tageszeiten.

Was ist neu im neuen "Gotteslob"?

Das "Gotteslob" wurde völlig neu konzipiert. Im ersten Teil werden unter der Überschrift "Geistliche Impulse für das tägliche Leben" Gebete und Feiern für die Familie aufgeführt. Der zweite Teil ist mit "Psalmen, Lieder, Gesänge" betitelt und enthält Kirchenlieder (darunter zahlreiche neue Stücke) und Litaneien. Der dritte Teil beinhaltet schließlich den Bereich "Gottesdienstliche Feiern". Hierzu gehören die sonntägliche Eucharistiefeier, die anderen Feiern der Sakramente sowie Tagzeitenliturgien, Wort-Gottes-Feiern und Andachten.

Wann wird das neue "Gotteslob" eingeführt?

Das neue "Gotteslob" wird am 1. Advent 2013 in allen deutschen und österreichischen Bistümern sowie der italienischen Diözese Bozen-Brixen eingeführt. Die Startauflage beträgt rund vier Millionen Exemplare.

Gotteslob: Neue Töne

Rund zwölf Jahre haben die deutschen Bischöfe am neuen Gotteslob gearbeitet. Darin finden sich nicht nur bekannte Lieder wie "Großer Gott, wir loben Dich", sondern auch Gebete und Informationen zum katholischen Glauben. Katholisch.de stellt das Gotteslob vor.

Warum gibt es Verzögerungen bei der Auslieferung des "Gotteslobs"?

Dass sich die Auslieferung jedoch bis ins nächste Jahr erstrecken wird, liegt am Papier. Nicht wenige Bistümer haben von der Druckerei C.H. Beck aus Nördlingen Ausgaben erhalten, deren Papier so dünn ist, dass die Seiten durchscheinen. In einer Erklärung der Bischofskonferenz ist die Rede von "Meinungsverschiedenheiten" zwischen der Druckerei und den Bistümern "in Bezug auf das zu verwendende Papier". So werden in so mancher Pfarrei kopierte Liedzettel als Provisorium dienen müssen. Bis zum ersten Fastensonntag 2014 sollen jedoch alle Bistümer die Bücher erhalten haben.

Wo kann ich das neue "Gotteslob" kaufen?

Das neue "Gotteslob" kann im Buchhandel oder im Internet (unter anderem im Online-Shop von katholisch.de) erworben werden. Allerdings gibt es derzeit (Stand: Dezember 2013) Verzögerungen bei der Auslieferung. Grund dafür sind Probleme mit dem verwendeten Papier. Bei einigen bereits gedruckten Ausgaben entspricht die Papierqualität nicht den Erwartungen der Bistümer. Deshalb müssen alle betroffenen "Gotteslob"-Ausgaben neu gedruckt werden, wodurch sich die Auslieferung in vielen Bistümern entsprechend verzögert.

Was kostet das neue "Gotteslob"?

Jedes Bistum hat den Preis für seine diözesane "Gotteslob"-Ausgabe selbst festgelegt. Allerdings bewegen sich die Preise insgesamt auf einem ähnlichen Niveau. So haben alle Bistümer sogenannte "Basis-Ausgaben" für unter 20 Euro aufgelegt. Aufwändiger gestaltete Ausgaben - sogenannte "Premium-Ausgaben" - sind entsprechend teurer. Die teuersten Ausgaben des "Gotteslobes" kosten 39,95 Euro.

Gibt es im neuen "Gotteslob" weiterhin diözesane Eigenteile?

Ja, jedes Bistum hat einen diözesanen Eigenteil mit eigenen, regional besonders beliebten Liedern aufgelegt. Einige Bistümer, zum Beispiel in Nord- und Ostdeutschland, haben einen gemeinsamen Eigenteil entwickelt. Stamm- und Eigenteil umfassen zusammen jeweils rund 1.300 Seiten.

Gibt es weiterhin Großdruckausgaben?

Ja, fast jedes Bistum hat eine Großdruckausgabe im Angebot. Aufgrund des größeren Materialaufwands sind diese Ausgaben allerdings teurer als die "Basis-Ausgaben". Das Format der Großdruckausgaben beträgt 14 x 20 Zentimeter (zum Vergleich: Das Format der Standardausgabe beträgt 12 x 18 Zentimeter) und bietet älteren und sehbehinderten Menschen einen hohen Lesekomfort.

Gibt es das neue "Gotteslob" auch digital?

Ob das neue Gebet- und Gesangbuch auch digital (zum Beispiel als E-Book oder als Applikation für Smartphones) angeboten werden kann, ist derzeit noch unklar. Das größte Problem sind hierbei urheberrechtliche Bestimmungen, die einer digitalen Ausgabe enge Grenzen setzen.

Kann das bisherige "Gotteslob" trotz der neuen Ausgabe weiter benutzt werden?

Für den Gottesdienst ist das bisherige "Gotteslob" nach Einführung der neuen Ausgabe nicht mehr verwendbar, da sich im neuen Gebet- und Gesangbuch alle Liednummern geändert haben und viele neue Lieder hinzugekommen sind. Für den privaten Gebrauch kann das bisherige "Gotteslob" aber weiterhin benutzt werden.

Wo gibt es weitere Informationen?

Weiterführende Informationen zum neuen Gebet- und Gesangbuch gibt es unter anderem auf www.mein-gotteslob.de, einem Angebot des Leipziger St. Benno-Verlags, sowie auf www.gotteslob.liturgie.de, einem Angebot des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier.

Von Steffen Zimmermann