Münsteraner Ex-Regens Döink bei Unfall gestorben
Der langjährige ehemalige Leiter des Bischöflichen Priesterseminars Borromaeum in Münster, Hans Döink, ist bei einem Unfall gestorben. Der 84-Jährige, der zuletzt als Ruhestandsgeistlicher in Bocholt tätig war, starb am Sonntag auf der niederländischen Insel Ameland, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. Weitere Informationen zur Todesursache sind nicht bekannt. Döink war ab 2007 der erste Leiter der Missbrauchs-Kommission des Bistums Münster und seit 2016 im Ruhestand. Der Priester wirkte unter anderem als Studentenpfarrer, Domvikar, Diözesanrichter und Mitglied des Priesterrats.
Das unabhängige Münsteraner Missbrauchsgutachten stellte in einzelnen Fällen zwar Anfragen an das Handeln Döinks im Umgang mit Missbrauch, würdigte aber seinen großen Einsatz im Kontakt mit Betroffenen. Die Kommission unter seiner Leitung habe wesentliche Verbessrungen im Umgang mit Missbrauch im Bistum gebracht. "Insbesondere die seit dem Jahr 2008 arbeitende Missbrauchskommission unter dem ehemaligen Regens Hans Döink hat nachdrücklich dazu beigetragen, dass die Bischöfe das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der eigenen Diözese wahrnahmen und nicht mehr – wie es zuvor üblich war – mit unklaren Weisungen wegdelegieren konnten", so das Gutachten. Döink habe auch nicht den Konflikt mit Bischof Genn gescheut und ihn letztendlich erfolgreich zu klaren und strengen Entscheidungen gedrängt.
"Wir trauern um einen Seelsorger, der durch seine Freundlichkeit, sein gewinnendes Wesen und seine tiefe christliche Überzeugung sich den Menschen zugewandt hat und so von der Menschenfreundlichkeit Gottes Zeugnis abgelegt hat", heißt es in einer ersten Reaktion der Pfarrei Liebfrauen Bocholt. Der Termin seiner Beerdigung steht noch nicht fest. (fxn)
10. August 2022, 10 Uhr: Ergänzt um Einschätzung des Münsteraner Missbrauchsgutachtens.
