Bischof Voderholzer ruft Christen zu Versöhnung auf
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat den Gläubigen zu Pfingsten die Offenheit für Versöhnung ans Herz gelegt. Christinnen und Christen sollten dem Beispiel Jesu folgen, der sich nicht an jenen Jüngern, die ihn verraten hätten, gerächt habe, sondern vergebend auf sie zugegangen sei, sagte Voderholzer laut seiner Pressestelle am Sonntag im Regensburger Dom Sankt Peter.
Der Bischof würdigte demnach die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die am Wochenende ihren Sudetendeutschen Tag in Regensburg abhielt, als gutes Beispiel in der Nachfolge Jesu. Die Landsmannschaft sei schon vor über 70 Jahren einen bemerkenswerten Weg voller Vergebung und Versöhnung gegangen, nachdem die Sudetendeutschen infolge des Zweiten Weltkriegs aus ihrer einstigen Heimat im Osten vertrieben worden seien, so Voderholzer.
Der Bischof ergänzte, auch in einer gelungenen Ehe sei die Bereitschaft zur Versöhnung womöglich das entscheidende Geheimnis. "Wenn ich Ehejubilare nach ihrem Rezept frage, bekomme ich meistens gleich als Erstes gesagt: Vergeben können!"
Meier für Glaubensoffensive
Der Augsburger Bischof Bertram Meier appellierte an Christinnen und Christen, mit ihrem Glauben in die Offensive zu gehen. "Nicht der Rückzug 'ins Fromme' ist das Gebot der Stunde, sondern eine liebevolle 'Offensive' unter der Führung des Heiligen Geistes", sagte Meier laut Manuskript am Pfingstmontag in der Wallfahrtskirche Maria Steinbach bei Legau im Unterallgäu. Der Bischof ergänzte: "Wir haben der Welt ein Angebot zu machen. Die Frohe Botschaft, die Sinn stiftet."
Meier erklärte, die Kirche befinde sich aktuell in einer schwierigen Lage. In der Kirche selbst stritten Reformgegner und -befürworter miteinander um den Zukunftskurs. "Auseinandersetzungen darf, ja muss es geben, selbst wenn sie wehtun, damit Kirche nicht stillsteht und ihrem Auftrag immer wieder neu gerecht wird. Sie zeigen mir vielmehr auf, dass Kirche lebt. Was aber, wenn sie zur Zerreißprobe werden?"
Der Bischof fügte an: "Die innerkirchliche Lage wird erschwert durch den 'Gegenwind' von außen." Die Kirche sei teils scharfer und bissiger Kritik ausgesetzt. "Seinen katholischen Glauben zu bekennen, ruft zunehmend Verwunderung und Ablehnung hervor." Meier riet den Gläubigen: "Kraft und Orientierung finden wir im Blick auf das Kreuz, in der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus, im Gebet und in der regelmäßigen Feier der Eucharistie als Gemeinschaft der Gläubigen. Daraus können wir Kraft schöpfen für unseren Auftrag, der Welt das Evangelium von der Freude am Herrn anzubieten." (cph/KNA)
