Seligsprechungsverfahren für überzeugten Katholiken läuft

Europas Bischöfe erinnern an Gründerväter der EU Schuman

Veröffentlicht am 03.09.2023 um 10:34 Uhr – Lesedauer: 

Brüssel ‐ Mit der Idee einer Montanunion zwischen Deutschland und Frankreich legte der Luxemburger Politiker Robert Schuman den Grundstein für die europäische Einigung. Zu seinem 60. Todestag erinnern auch Europas Bischöfe an den überzeugten Katholiken.

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Mit einem Gottesdienst erinnert die katholische EU-Bischofskommission COMECE an Politiker Robert Schuman. Die Messe findet am Montagabend in der Chapel for Europe im Brüsseler Europaviertel statt. Der 4. September ist der 60. Todestag Schumans, der als einer der Gründervater der EU gilt. Mit der 1950 präsentierten Idee einer Montanunion zwischen Deutschland und Frankreich legte der gebürtige Luxemburger den Grundstein für die deutsch-französische Aussöhnung und die europäische Einigung.

Seit längerem läuft in der katholischen Kirche ein Seligsprechungsverfahren für den überzeugten Katholiken Schuman (1886-1963). Der Historiker Matthias Waechter, Direktor am Centre international de formation europeenne CIFE in Nizza, würdigte Schuman in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) als christlichen Visionär, der zugleich politischer Realist geblieben sei.

Waechter betonte allerdings auch, dass die Montanunion nicht von der Vision eines christlichen Europas bestimmt gewesen sein, sondern von dem Gedanken, durch eine behördliche Aufsicht über die Stahl- und Kohleproduktion von Deutschland und Frankreich den jahrhundertealten Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland zu überwinden. "Der Schumanplan wäre politisch auch ohne die christliche Inspiration seines Namensgebers möglich gewesen." (KNA)