Begegnung mit Papst Franziskus im Vatikan

US-Ordensfrau: Wachsende Akzeptanz für LGBTQ-Themen in der Kirche

Veröffentlicht am 18.10.2023 um 12:26 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Jahrzehntelang wurde die US-amerikanische Ordensfrau Jeannine Gramick für ihre Queer-Seelsorge kritisiert. Ein Treffen mit dem Papst im Zuge der Weltsynode zeige eine neue Offenheit in Bezug auf LGBTQ-Themen in der katholischen Kirche, sagt sie.

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Die US-amerikanische Ordensfrau Jeannine Gramick sieht eine "wachsende Akzeptanz für LGBTQ-Themen" bei Papst Franziskus und den Bischöfen. Das geht aus einer Erklärung hervor, die am Dienstag von der Organisation "New Ways Ministry" im Anschluss an Gramicks Treffen mit Papst Franziskus veröffentlicht wurde. In der Erklärung heißt es: "Gramick dankte dem Papst für seine Offenheit, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen, sowie für seinen Widerstand gegen die Kriminalisierung von LGBTQ-Menschen in der Zivilgesellschaft."

Gramick, Mitbegründerin der katholischen LGTBQ-Organisation "New Ways Ministry" in Maryland, führte in der Casa Santa Marta im Vatikan ein 50-minütiges Gespräch mit dem Papst. Sie war eigens für das Treffen nach Rom gereist und wurde von drei Mitarbeitern begleitet. Das Treffen mit Papst Franziskus sei "eine große Ermutigung" gewesen und zeige eine "neue Offenheit gegenüber LGBTQ-Themen in der katholischen Kirche", heißt es in der Erklärung. Und weiter: "Das Treffen ist nicht nur eine Anerkennung für die Arbeit von Jeannine Gramick und New Ways Ministry, sondern auch für Tausende von LGBTQ-Personen, Kirchengemeinden, Schulen und Seelsorgern, die sich unermüdlich für Gleichberechtigung einsetzen."

Die Ordensfrau und ihre Bewegung waren in der Vergangenheit von der Glaubenskongregation verurteilt und von Bischöfen kritisiert worden. Papst Franziskus dankte Gramick zu Beginn des Jahres in einem handgeschriebenen Brief für ihre Arbeit in der Queer-Seelsorge und lud zu weiterer Korrespondenz ein. (mtr)