Klosterbruder steckt mit Kerze seinen Bart in Brand

Heiße Rasur in Altötting

Veröffentlicht am 17.03.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Buntes

Passau ‐ Das hätte eine ebenso haarige wie brenzlige Angelegenheit werden können: Mitten im Gottesdienst fängt der Bart eines Ordensmannes Feuer - der Bruder war zu nah an eine brennende Kerze geraten. Nur das beherzte Eingreifen des Regensburger Weihbischofs Reinhard Pappenberger verhindert Schlimmeres.

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Echte Männer haben Bärte. Wer seine Haarpracht dennoch stutzen oder entfernen will, hat die Qual der Wahl: Nass- oder Trockenrasur, Heißwachs oder Laserstrahl. Grundsätzlich gilt die Devise: Nicht nur die Rasierklinge kann Wildwuchs lichten.

Eine weitere radikale Methode testete Benediktinerbruder Anselm, früher Mesner und Buchhalter in der Benediktinerabtei St. Ottilien, jetzt unfreiwillig aus. Bei der "Lebensweihe" der Marianischen Männerkongregation am Sonntag in Altötting hielt der Ordensbruder seine brennende Kerze zu nah an den wallenden, weißen Bart, wie die "Passauer Neue Presse" am Dienstag berichtete. Und der fing Feuer.

Bild: ©KNA

Vor der Kirche St. Magdalena steht die Altöttinger Gnadenkappelle mit der altverehrten Schwarzen Muttergottes. Sie ist die meistbesuchte Wallfahrtsstätte Deutschlands und auch europaweit bekannt.

Ein Zeichen der Weisheit

Bärte gelten als Zeichen der Weisheit: Vielleicht wäre Bruder Anselm vorsichtiger gewesen, wenn er das afrikanische Sprichwort "Ein Mann mit Bart sollte nicht ins Feuer blasen" gekannt hätte. Auch der Araber weiß: "Wer zu kräftig ins Feuer bläst, der verbrennt sich leicht den Bart."

Die Feuerwehr musste in Altötting nicht ausrücken. Denn zum Glück für den Ordensmann erwies sich der Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger (56) als reaktionsschneller Retter der grauen Haarpracht. Als Bischof mag er daran gewöhnt sein, so manche Brandherde schnell zu löschen. Tatkräftig unterbrach er die Weihezeremonie, griff mit der Hand in den Rauschebart und stoppte den Brand. Der Weihrauch blieb fürderhin die einzige Qualm-Quelle

Bruder Anselm - laut eigenen Angaben so zwischen 60 und 100 Jahre alt - nahm es mit Humor: "Meine Mitbrüder wollten ja schon lange, dass der Bart wegkommt", erzählte er mit einem Augenzwinkern, wie die Zeitung berichtete. Doch kleiner Brandfleck hin oder her: "Der Bart bleibt", versicherte er. Vielleicht denkt der Ordensmann da auch an ein altes Sprichwort, das da lautet: "Wo kein Bart, da ist auch kein Verstand."

Von Christoph Arens (KNA)