Tausende Christen demonstrieren ihre Solidarität mit den Benediktinern

Proteste gegen Brandanschlag auf Kloster in Tabgha

Veröffentlicht am 22.06.2015 um 16:27 Uhr – Lesedauer: 
Orden

Jerusalem ‐ Seit das Kloster Tabgha am See Genezareth in der vergangenen Woche Ziel eines Brandanschlags wurde, reißen die Solidaritätsbekundungen nicht ab. Eine Demonstration von Tausenden Christen vor Ort nahm am zusehends wütende Züge an.

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Der frühere Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, und der Patriarchatsvertreter für Israel Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo feierten am Sonntag eine Messe in der Kirche des Benediktinerklosters. Sabbah sagte laut "Haaretz", die Christen im Heiligen Land bäten nicht um besonderen Schutz; Israel müsse aber mit seinem Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit derartige Vorfälle verhindern und gegen jene vorgehen, die zu Gewalt aufstachelten.

Die Brandschäden in Tabgha.
Journalisten interviewen eine Pater in Tabgha.
Die Schäden nach dem Brandanschlag in Tabgha im Juni 2015.
Galerie: 5 Bilder

Der stellvertretende Leiter der US-Botschaft in Tel Aviv, William Grant, verglich den mutmaßlichen Brandanschlag mit dem Massaker in der afroamerikanischen Emanuel-Gemeinde in Charleston. Dort waren am vergangenen Mittwoch neun Besucher einer Bibelstunde erschossen worden. Grant sagte der Zeitung, die US-Regierung habe den Brand in Tabgha nicht kommentiert, nachdem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Vorfall verurteilt und die Verfolgung der Täter zugesichert habe.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, verurteilte den Brandanschlag auf das deutsche Benediktinerkloster Tabgha in Israel ebenfalls scharf. "Gerade jüdische Menschen können sehr gut nachvollziehen, was es heißt, wenn ein Gotteshaus in Brand gesetzt wird", sagte Schuster am Sonntagabend in Frankfurt. Und wenn die Täter aus jüdischen Kreisen kämen, sei das "umso schmerzhafter und in keiner Weise verständlich". (gho/KNA)