Schweizer Frauenbund will das "katholisch" im Namen streichen

Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) erwägt, das "katholisch" aus seinem Namen zu streichen. Laut Medienberichten soll eine Delegiertenversammlung des Dachverbandes im Mai darüber entscheiden. Das "K" im Namen bereite viele Probleme, so die Geschäftsführerin Danielle Cotten gegenüber dem "Berner Pfarrblatt". Es schrecke Frauen ab, die nicht katholisch seien, obwohl der SKF ökumenisch, offen und interreligiös sei. Das "K" sei vor allem nach der Missbrauchsstudie in der katholischen Kirche der Schweiz keine gute Marke mehr, da es zunehmend mit Klerikalismus, Homophobie und Frauenunterdrückung in Verbindung gebracht werde.
Der SKF ist mit rund 100.000 Mitgliedern der größte konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Ihm gehören 17 Kantonalverbände und 540 Ortsvereine an. Künftig will sich der Dachverband nur noch schlicht "Frauenbund Schweiz" nennen.
Diskussion nicht neu
Die Diskussion um eine Namensänderung sei nicht neu, heißt es weiter. Seit mehr als 25 Jahren werde immer wieder darüber diskutiert. Die Kommunikationschefin des Verbandes Sarah Paciarelli betonte allerdings, dass man mit dem "K" im Namen erklären müsse, was man nicht sei. "Das ist fatal und kostet viel Energie." Man wolle mit der Namensänderung auch neue Mitglieder gewinnen. Potenzial sehe man vor allem bei jungen, feministischen Frauen.
Auch wenn man das "K" aus dem Namen streichen wolle, sei die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche für die Frauen im Verband wichtig. "Als katholischer Dachverband nehmen wir bewusst immer wieder auch andere Positionen ein als die Amtskirche", heißt es weiter. Man sei zuversichtlich, dass der Antrag im Mai angenommen werde. Auch die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) wurden bereits informiert. (mtr)