Amsterdam wird erstmals Bischofssitz
Amsterdam hat erstmals in seiner Geschichte eine katholische Kathedrale. Papst Franziskus hat die Basilika St. Nikolaus zur Konkathedrale des Bistums Haarlem-Amsterdam ernannt, teilte Bischof Johannes W. M. Hendriks am Freitag in einem Brief an die Gläubigen mit. "Damit erhält das glückliche Amsterdam ein bedeutsames Geschenk von der Kirche, die bereits an der Gründung der Stadt beteiligt war", würdigte der Bischof die Entscheidung des Papstes. Mit der Erhebung zur Konkathedrale verstärke der Heilige Stuhl sein Engagement in der pluralistischen Stadt Amsterdam: "Die katholische Kirche macht sich damit in der Hauptstadt des Landes noch sichtbarer und hofft, sich nach außen hin noch offener und einladender zu zeigen."
Die neue Konkathedrale St. Nikolaus wurde 1887 geweiht und ist seit 2012 Basilika. Sie steht im historischen Zentrum Amsterdams direkt am Hauptbahnhof und in der Nähe der einst katholischen und heute evangelischen Oude Kerk. Die Kirche ist das älteste Gebäude Amsterdams und war ebenfalls dem heiligen Nikolaus geweiht. Als Konkathedrale wird die Basilika St. Nikolaus feierlich am 8. März mit einer Eucharistiefeier eingeweiht. Hauptsitz der Diözese bleibt die St.-Bavo-Kathedrale in Haarlem.
Das heutige Bistum Haarlem-Amsterdam wurde 1833 als Apostolische Administratur neu errichtet und 1853 zum Bistum erhoben. Das erste Bistum Haarlem bestand nur von 1559 bis 1578, als es von den Calvinisten übernommen wurde. Aus Anlass des 450. Jubiläums der ersten Gründung wurde die Diözese Haarlem in Haarlem-Amsterdam umbenannt. In seinem Schreiben betont Bischof Hendriks, dass Rom bereits im 19. Jahrhundert beabsichtigt habe, Amsterdam zu einer Bischofsstadt zu machen. Die Pläne zum Neubau einer Kathedrale und zur Nutzung der Kirche St. Willibrord vor der Veste scheiterten aber. Stattdessen blieb Haarlem einziger Bischofssitz. (fxn)
