Der budapester Kardinal war bis 1989 Primas von Ungarn

Ungarischer Kardinal Laszlo Paskai gestorben

Veröffentlicht am 17.08.2015 um 15:24 Uhr – Lesedauer: 
Tod

Budapest ‐ Der ehemalige Primas von Ungarn ist nach Kirchenangaben am Montag im Alter von 88 Jahren in Esztergom gestorben. Paskai leitete bis 1989 die ungarische Bischofskonferenz. 2005 nahm er an dem Konklave teil, aus dem Benedikt XVI. als Papst hervorging.

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Mit dem Tod von Paskai gibt es noch 219 Kardinäle. Von ihnen können 120 an einer Papstwahl teilnehmen.

Paskai wurde am 8. Mai 1927 in Szeged als Sohn jüdischstämmiger Eltern geboren, die vor seiner Geburt zum Katholizismus übergetreten waren. Er wurde Mitglied des Franziskanerordens und erhielt 1951 die Priesterweihe. 1978 ernannte Paul VI. (1963-1978) ihn zum Apostolischen Administrator der Diözese Veszprem. 1983 folgte die Erhebung zum Erzbischof von Kalocsa. 1988 erhielt Paskai das Kardinalsbirett.

Von 1986 bis zum Ende der kommunistischen Ära 1989 war Paskai Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz. Mit seiner Abwahl endete eine jahrhundertealte Tradition, nach der der ungarische Primas automatisch den Vorsitz der Bischofskonferenz innehat. Nach der politischen Wende wurden wiederholt Vorwürfe laut, Paskai habe mit dem kommunistischen Geheimdienst zusammengearbeitet. (KNA)