"Deutsche Kapuzinerprovinz" wünscht sich einen neuen Namen

Für das Zusammenwachsen über Ländergrenzen hinweg wünscht sich die Deutsche Kapuzinerprovinz einen neuen Namen. "Deutsche Kapuzinerprovinz" entspreche nicht mehr der Realität, wie das Provinzialat am Dienstag in München mitteilte. Einer Umbenennung der Provinz, die Deutschland, Österreich, die Niederlande und Belgien umfasst, müsse jedoch der Generalminister des Ordens zustimmen. Einstimmig empfahlen die Brüder die Bezeichnung "Kapuzinerprovinz vom Heiligen Franziskus".
Künftig sei geplant, junge Männer, die sich zu einem franziskanischen Leben berufen fühlen, in einem internationalen Noviziat in Irland auszubilden, wie die Kapuziner auf ihrem jüngsten Provinzkapitel im oberbayerischen Altötting beschlossen. Dazu werde die Provinz mindestens einen Bruder in den Ausbildungskonvent entsenden. Das neue Noviziat in englischer Sprache solle junge Männer aus vielen Ländern Europas zusammenbringen.
Kapuziner-Leben "auch heute noch attraktiv"
"Das Kapuziner-Leben in Gemeinschaft und in der Ausrichtung auf das Evangelium ist auch heute noch attraktiv. Das wollen wir hoffnungsfroh, authentisch und einladend verkünden", erklärte der bei der Versammlung als Provinzial wiedergewählte Bruder Helmut Rakowski (63). Deshalb wollten die Ordensleute mit jungen Männern noch intensiver über die Frage nach deren Berufung und ein Leben als Kapuziner ins Gespräch kommen.
Ein großes Thema sei bei der Versammlung, zu der rund 35 Delegierte aus den Klöstern in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Österreich kamen, auch die Zusammenarbeit der Regionen gewesen, hieß es. Die Provinz könne künftig über die vier Länder hinaus weiter wachsen. Mit Brüdern aus vielen Ländern der Erde gelte es, die Balance zwischen Weltorden und regionaler Verwurzelung zu halten. Fest stehe jedoch, ohne Brüder aus der Weltkirche sei das Leben in den meisten Gemeinschaften der Provinz nicht denkbar.
Das Provinzkapitel ist den Angaben zufolge das wichtigste Entscheidungsgremium des franziskanischen Ordens. Dabei werden demnach alle drei Jahre zukunftsweisende Entscheidungen diskutiert und getroffen sowie eine Leitung gewählt. Zurzeit umfasst die Deutsche Kapuzinerprovinz eigenen Angaben zufolge rund 170 Brüder, davon 75 in Deutschland. (tmg/KNA)