Beschuldigter stammt aus dem Ausland – Heimatdiözese wurde informiert

Missbrauch: Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester

Veröffentlicht am 19.06.2025 um 11:32 Uhr – Lesedauer: 

Eichstätt ‐ Gegen einen aus dem Ausland stammenden und im Bistum Eichstätt tätigen Priester sind Missbrauchsvorwürfe erhoben worden. Die Diözese hat das Dienstverhältnis zu dem Geistlichen deshalb beendet und dessen Heimatdiözese sowie den Vatikan informiert.

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Das Bistum Eichstätt hat das Dienstverhältnis mit einem aus dem Ausland stammenden Priester mit sofortiger Wirkung beendet. Hintergrund seien "ein anonymer Hinweis mit tatsächlichen Anhaltspunkten", den das Bistum Ende Mai erhalten habe, sowie weitere Erkenntnisse aufgrund von Recherchen, in denen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den Geistlichen erhoben würden, teilte die Diözese am Donnerstag mit. Die mutmaßlichen Taten sollen den Angaben zufolge im Heimatland des Priesters stattgefunden haben. Im Bistum Eichstätt sei der Mann zuletzt im Landkreis Eichstätt eingesetzt gewesen.

"Das Bistum Eichstätt hat umgehend alle ihm vorliegenden Unterlagen an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergeleitet und steht in engem Austausch mit den staatlichen Ermittlungsbehörden", teilte das Bistum weiter mit. Man arbeite in vollem Umfang mit den Behörden zusammen, um zur Aufklärung beizutragen. Eine eigene kirchenrechtliche Voruntersuchung sowie Maßnahmen wie eine Freistellung des Priesters, ein Verbot öffentlicher Messfeiern oder eine Reduzierung seiner Bezüge durch die Diözese selbst seien in diesem Fall nicht möglich, da sich die Vorwürfe gegen den Priester auf Taten außerhalb Deutschlands bezögen und der Beschuldigte nicht dem direkten Zuständigkeitsbereich des Bistums Eichstätt unterstehe.

"Die Verantwortung für weitere kirchenrechtliche Schritte liegt beim Heimatbistum des Priesters, das gebeten wurde, das Bistum Eichstätt über den weiteren Fortgang zu unterrichten", erklärte die bayerische Diözese. Das Heimatbistum sei über die Vorwürfe sowie die Beendigung der Zusammenarbeit informiert worden. "Zudem hat das Bistum Eichstätt zur Unterstützung des betreffenden Bistums das Dikasterium für die Glaubenslehre im Vatikan über den Fall und das Vorgehen unterrichtet." Ziel sei es, größtmögliche Transparenz zu gewährleisten und eine sorgfältige Aufarbeitung zu ermöglichen. Auch die Mitarbeitenden und die Gremien des betroffenen Pfarrverbands seien informiert worden. Zugleich betonte die Diözese, dass für den Geistlichen die Unschuldsvermutung gelte. (stz)