Opus Dei eröffnet Anlaufstelle für Aussteiger

Das Opus Dei will sich künftig intensiver um seine ehemaligen Mitglieder kümmern. Wie das spanische Portal "Vida Nueva" am Wochenende berichtete, hat die Personalprälatur eine "Anlaufstelle für "Heilung und Zuhören" eröffnet, um unzufriedenen Aussteigern beizustehen. Ziel sei es, Heilungsprozesse zu fördern und die gebotene Unterstützung zu leisten. "In diesem Rahmen werden alle Beschwerden oder Anfragen behandelt, die durch Handlungen, Verhaltensweisen oder Vorkommnisse im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Prälatur zu Kränkungen oder Nachteilen geführt haben", heißt es weiter. Dazu wurde ein Team aus Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeitern und pastoralen Mitarbeitern zusammengestellt.
Bereits vor einem Jahr hatte die Organisation einen speziellen Kanal für Anfragen und Beschwerden eingerichtet: Ehemalige Mitglieder konnten sich per E-Mail an die Personalprälatur wenden. Diese Maßnahme wird nun durch die eigens geschaffene Anlaufstelle verstärkt, um die eingehenden Anliegen besser zu bearbeiten und die Betroffenen gezielter zu begleiten. Ebenso wolle man sicherstellen, dass Betroffene mit Sensibilität und Respekt angehört werden. "Die überwiegende Mehrheit der Opus-Dei-Mitglieder ist mit ihrer Berufung zufrieden”, sagt die Organisation. "Andere hingegen haben diesen Weg verlassen, ihr Leben erfolgreich neu ausgerichtet und danken dem Werk für die Zeit, die sie dort verbracht haben". In einigen Fällen sei dies jedoch nicht so gewesen, so das Opus Dei weiter. Die Gründe dafür seien vielfältig – "es gab Fehler und Mängel".
Das 1928 gegründete Opus Dei zählt weltweit rund 90.000 Laien und etwa 2.000 Priester, die meisten davon in Spanien. Innerhalb der Kirche war die Struktur der Personalprälatur immer wieder in die Kritik geraten, weshalb Papst Franziskus sie dem vatikanischen Klerusdikasterium unterstellte. Zudem wurde festgelegt, dass der Leiter der Organisation künftig kein Bischof mehr sein soll. In diesem Zusammenhang forderte Franziskus tiefgreifende Reformen und eine Überarbeitung der Statuten. Nach drei Jahren Vorarbeit hat das Opus Dei Mitte Juni – nachdem sich Papst Leo XIV. bei einem Treffen mit der Leitungsspitze nach dem Stand der Arbeiten erkundigt hatte – die neuen Statuten dem Vatikan zur Prüfung vorgelegt. (mtr)