Sie löste Shitstorm in den sozialen Medien aus

Schüsse auf Maria-Jesus-Bild – Anklage gegen Schweizer Politikerin

Veröffentlicht am 21.07.2025 um 16:24 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Mit Schüssen auf ein Bild der Jungfrau Maria mit Jesuskind löste eine Schweizer Lokalpolitikerin 2024 einen Shitstorm aus. Nun hat die Aktion auch juristische Konsequenzen.

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Weil sie mit einer Pistole ein Bild der heiligen Maria mit Jesuskind 20-fach durchsiebte und damit in sozialen Medien prahlte, erhebt die Zürcher Staatsanwalt jetzt Anklage gegen die Schweizer Politikerin Sanija Ameti. Wie Schweizer Medien (Montag) berichten, fordert die Anklage 10.000 Franken (10.700 Euro) Geldstrafe sowie 2.500 Franken (2.700 Euro) Buße.

Ameti kommentierte Fotos ihrer Aktion damals auf Instagram mit dem Wort "Abschalten". Später entfernte sie die Beiträge und entschuldigte sich. Die Veröffentlichung löste breite Empörung aus. In den sozialen Medien wurde die Aktion heftig kritisiert; mehrere Dutzend Strafanzeigen wurden eingereicht.

Kirche rief zu Mäßigung auf

Infolge der Ereignisse trat Ameti aus dem Leitungsteam der Zürcher grünliberalen Partei GLP zurück und verlor ihre Arbeitsstelle bei einer PR-Agentur. Im Januar verließ sie die Partei, kündigte jedoch an, ihre Funktion als Co-Präsidentin der politischen Bewegung "Operation Libero" weiterzuführen. Im Zürcher Stadtparlament ist die 33-jährige seither als Parteilose aktiv.

Auch kirchliche Stimmen meldeten sich damals nach dem Posting zu Wort. Der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain erklärte, er vergebe Ameti und rief dazu auf, seinem Beispiel zu folgen. Auch der Schweizerische Katholische Frauenbund, heute Frauenbund Schweiz, rief zu Mäßigung auf. (KNA)