Verwendung des Fotos sei "unangemessen und missbräuchlich"

Pfarrei protestiert gegen Kirchen-Bild in AfD-Publikation

Veröffentlicht am 01.08.2025 um 15:08 Uhr – Lesedauer: 

Mönchengladbach ‐ Empörung in Mönchengladbach: Die katholische Pfarrei Sankt Vitus kritisiert die lokale AfD in einer Erklärung scharf, weil die Partei ein Bild der Münster-Basilika für ihr Kommunalwahlprogramm 2025 nutzt – ohne Zustimmung der Kirche.

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Die katholische Innenstadtpfarrei in Mönchengladbach hat scharf auf die Verwendung eines Bildes ihrer Münster-Basilika durch die AfD reagiert. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung äußerten die Verantwortlichen "großes Bedauern und deutliche Irritation" über die Nutzung des Fotos. Die Verwendung des Bildes auf der Titelseite des Kommunalwahlprogramms der AfD sei "unangemessen und missbräuchlich".

Mitunterzeichner und Gemeindeleiter Christoph Rütten sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag: "Die Werte der AfD gehen nicht mit unseren christlichen Inhalten überein." Mit der Erklärung wolle man klarstellen, dass man als Pfarrei mit der Nutzung des Kirchen-Bildes nicht einverstanden sei, "erst recht nicht für eine Partei außerhalb des demokratischen Spektrums". In dem Schreiben der Gemeinde heißt es wörtlich: "Die Verwendung des Bildes ist nicht mit uns abgesprochen, geschweige denn in unserem Sinne". Jedoch sei die Nutzung des Bildes rechtlich offenbar zulässig.

Die Mönchengladbacher Basilika sei ein sakraler Ort, der für christliche Werte wie Offenheit, Barmherzigkeit, Versöhnung und den Schutz der Menschenwürde stehe – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung oder Weltanschauung. Die politischen Positionen der AfD widersprächen diesem Menschenbild, insbesondere in Fragen von Migration, gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Umgang mit Minderheiten, so die Kirchenvertreter aus dem Bistum Aachen. Daher distanziere man sich ausdrücklich von einer "Instrumentalisierung der Münster-Basilika für parteipolitische Zwecke". (KNA)