"Dass wir als Kirchen die Migrationswende kritisch sehen, verwundert nicht..."

100 Tage Schwarz-Rot – Katholische Kirche sieht Luft nach oben

Veröffentlicht am 13.08.2025 um 10:19 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Die Schonfrist für die Regierung läuft nach 100 Tagen endgültig ab. Auch die Kirche sieht auf einigen Politikfeldern Verbesserungsbedarf. Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, nimmt Stellung.

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Nach 100 Tagen im Amt erhält die Bundesregierung von katholischer Seite teils Zustimmung, aber auch Kritik. "Dass wir als Kirchen die Migrationswende kritisch sehen, verwundert nicht, auch die Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit halten wir für falsch", sagte der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, in einer Umfrage des Verlags Table Media (Mittwoch). Ebenfalls in der Klima- und Umweltpolitik "müssen wir viel ambitionierter werden", so der Geistliche weiter.

Ihn habe bei der Vereidigung des Kabinetts Anfang Mai beeindruckt, dass viele der neuen Regierungsmitglieder die Eidesformel mit dem Zusatz "So wahr mir Gott helfe" gesprochen hätten. "Daraus spricht Demut und Zuversicht", sagte Jüsten. Nun sei bei manchem, was die Koalition sich vorgenommen habe, der Anfang gemacht, "und zahlreiche Gesetze werden im Herbst in den Bundestag eingebracht".

Das Katholische Büro in Berlin fungiert als Verbindungsstelle der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur Bundesregierung und nach Brüssel. Seit dem Jahr 2000 wird es von Jüsten geleitet. (KNA)