Letzter Schritt zur Lösung des jahrelangen Konflikts

Synode der syro-malabarischen Kirche beendet Liturgiestreit

Veröffentlicht am 28.08.2025 um 12:08 Uhr – Lesedauer: 

Kochi ‐ Ein Kompromiss im Konflikt um die Liturgie wurde bereits im Juni gefunden. Nun hat sich auch das höchste Entscheidungsgremium der syro-malabarischen Kirche dazu geäußert – und eine Entscheidung getroffen.

  • Teilen:

Der jahrelange Streit um die Liturgie in der syro-malabarischen Kirche ist zu einem Ende gekommen. Das höchste Entscheidungsgremium der Kirche hat laut einem Bericht von "Ucanews" (Mittwoch) während ihrer zehntägigen Synode die Resolution einstimmig angenommen, mit der der Liturgiestreit beendet wurde. Zu dieser Entscheidung soll es bereits am zweiten Tag gekommen sein.

Noch vor Beginn der Synode hatten sich die Bischöfe mit jenen Priestern und Laien getroffen, die gegen die 2021 von der Synode beschlossene einheitliche Form der Messe protestierten. Im Dialog habe man sich auf die Beilegung des Konflikts geeinigt. Die Zustimmung der Synode gilt als letzter Schritt zur Lösung des Streits, der sich in der syro-malabarischen Kirche in den vergangenen Jahren zu einem Skandal entwickelt hatte.

Kompromiss gefunden

Hintergrund des Konflikts war die Frage nach der Messform. Dabei ging es vor allem darum, ob der Priester den Gottesdienst mit dem Gesicht oder dem Rücken zur Gemeinde zelebrieren soll. Gegner der neuen Form wollten eine durchgängige Feier in Richtung der Gemeinde beibehalten, die sich durch den Einfluss der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) entwickelt hatte. Ein Großteil der katholischen Ostkirche hatte die neue Messform übernommen, doch Kleriker und Laien im zentralen Großerzbistum Ernakulam-Angamaly protestierten dagegen.

Mehrere Appelle des ehemaligen Papstes Franziskus zur Einheit fanden wenig Beachtung. Schließlich ernannte er einen päpstlichen Delegaten für das Großerzbistum. Diesen entpflichtete Papst Leo XIV. kürzlich und dankte ihm für seine Arbeit, da ein Kompromiss gefunden worden war. Der zwischen den Konfliktparteien ausgehandelte Kompromiss trat im Juni in Kraft. Die Feier durchgehend in Richtung der Gemeinde ist künftig in Pfarreien dann erlaubt, wenn an Sonn- und Feiertagen mindestens eine Messe in der einheitlichen Form gefeiert wird.

Die syro-malabarische Kirche ist mit weltweit rund fünf Millionen Gläubigen die größere der beiden mit dem Papst verbundenen Ostkirchen in Indien. Von ihren 35 Diözesen liegen 31 in Indien, vier weitere in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. (KNA)