Anlass ist der Bau einer neuen Kirche

Erzbischof warnt vor der Piusbruderschaft in Breslau

Veröffentlicht am 03.09.2025 um 11:56 Uhr – Lesedauer: 

Breslau ‐ Eine neue Kirche in Breslau? Die Piusbruderschaft sorgt mit ihrem Kirchbau für fragende Gesichter unter den Gläubigen – nicht aber beim Erzbischof. Der informiert nun die Gläubigen über den kirchenrechtlichen Status der Gemeinschaft.

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Der Erzbischof von Breslau, Józef Kupny, warnt die Gläubigen seiner Erzdiözese vor der Piusbruderschaft. In einem Schreiben, das am Sonntag in allen Pfarreien verlesen werden soll, informiert er die Katholikinnen und Katholiken über den kirchenrechtlichen Status der Priesterbruderschaft St. Pius X. Anlass ist der Bau einer neuen Kirche, der bei vielen Katholiken Neugier geweckt und Fragen aufgeworfen hat, heißt es in dem Schreiben. Der Status der Piusbruderschaft sei kirchenrechtlich nicht geregelt.

Zudem betont er, dass die Piusbrüder zur Spaltung der kirchlichen Gemeinschaft beitragen. Mit ihrem Widerstand gegen die Autorität des Papstes begingen sie eine Sünde. "Daher empfehle ich allen Gläubigen, die der Heiligen Messe in der alten Form der römischen Liturgie geistig verbunden sind, dringend, an der Heiligen Messe an einem von mir genehmigten und bestimmten Ort teilzunehmen. Dies ist die Stiftskirche zum Heiligen Kreuz auf der Dominsel in Breslau", so der Erzbischof weiter. 

Seelsorge für Anhänger der Alten Messe 

Seit fast 30 Jahren kümmere sich die Erzdiözese um Gläubige, die mit der vorkonziliaren Liturgie verbunden sind. Der Erzbischof versichert, dass die Messe am genannten Ort gemäß den kirchlichen Vorschriften und in Übereinstimmung mit dem Papst gefeiert wird. Zwar sei die Feier der traditionellen lateinischen Messe, die von einem Priester der Piusbruderschaft zelebriert wird, gültig, sie sei jedoch nicht erlaubt. 

Die Piusbruderschaft wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (1905–1991) gegründet. Sie lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) ab. Zunächst kirchlich anerkannt, entzog Rom der Gemeinschaft im Jahr 1975 die kirchenrechtliche Zulassung. Da die Piusbruderschaft keinen rechtmäßigen Status in der Kirche hat, ist sie auf eigene Bischöfe angewiesen, um Weihen zu spenden. Zuletzt beging die traditionalistische Gemeinschaft ihre Heilig-Jahr-Wallfahrt in Rom – jedoch ohne den Papst. (mtr)