Klaus-Hemmerle-Preis geht erstmals nicht an Einzelperson

Der Klaus-Hemmerle-Preis geht 2026 erstmals nicht an eine Einzelperson, sondern eine Stiftung. Geehrt werde "Pro Oriente" aus Wien, teilte die verantwortliche Fokolar-Bewegung am Dienstag in Augsburg mit. Die Stiftung wird demnach für ihren ökumenischen Dialog und die Zusammenarbeit mit den östlichen Kirchen gewürdigt. Die Verleihung soll den Angaben nach am 23. Januar 2026 im Aachener Dom stattfinden.
Der Klaus-Hemmerle-Preis ist undotiert und wird seit 2004 alle zwei Jahre vergeben. Er erinnert an den früheren Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929–1994, Foto oben). Die Fokolar-Bewegung – eine religiöse Laien-Gruppierung mit weltweit rund 120.000 Mitgliedern – ehrt damit nach eigener Darstellung Persönlichkeiten und nun auch Organisationen, die als Brückenbauer den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Weltanschauungen fördern, ganz so wie einst Hemmerle.
Die kirchliche Stiftung "Pro Oriente" wurde laut Mitteilung während des Zweiten Vatikanischen Konzils 1964 vom damaligen Wiener Kardinal Franz König gegründet. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den östlichen und westlichen Kirchen, vor allem im Dienst für Versöhnung und Frieden in religiösen Kontexten. "Pro Oriente" habe immer wieder starke Impulse zu Versöhnungsprozessen in verschiedenen Regionen der Welt gegeben, hieß es von der Fokolar-Bewegung. Besonders beeindruckt habe ihr gesamtgesellschaftlicher Beitrag für Verständigung und Kooperation, gerade auch im Hinblick auf die nachfolgenden Generationen.
Erzbischof aus der Türkei hält Laudatio
Die Laudatio bei der Preisverleihung wird laut Ankündigung Erzbischof Job Getcha, Metropolit von Pisidien in der Türkei, halten. Er ist mit Kardinal Kurt Koch Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören der ehemalige Präsident des Lutherischen Weltbundes, Christian Krause, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel sowie der langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Maier. 2024 ging die Auszeichnung an den kanadisch-tschechischen Kurienkardinal Michael Czerny. (KNA)