Reaktion auf weniger Gläubige und Personal

Erzbistum Hamburg stellt Seelsorge mit "Basisstationen" neu auf

Veröffentlicht am 13.10.2025 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Weniger Personal, weniger Geld: Die Kirche verändert sich und das Erzbistum Hamburg stellt seine Seelsorge neu auf. Fünf neue Basisstationen in verschiedenen Städten sollen künftig zentrale Orte der Kirche sein.

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Mit fünf sogenannten Basisstationen in Hamburg, Lübeck, Kiel, Schwerin und Rostock will das Erzbistum Hamburg seine Seelsorge neu aufstellen. Dort gibt es künftig Hilfe für Engagierte, Angebote zum Glauben und Räume, in denen Gemeinden und Gruppen zusammenarbeiten können, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Hintergrund ist, dass immer weniger Personal und Geld zur Verfügung stehen.

Das Erzbistum Hamburg erstreckt sich von Schleswig-Holstein über Hamburg bis nach Mecklenburg und ist damit das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland. Zu ihm gehören aktuell rund 340.000 Katholiken. Einer Studie zufolge geht ihre Zahl bis 2040 auf 250.000 bis 200.000 zurück. Auch die Zahl der Mitarbeiter in der Seelsorge wird demnach drastisch sinken. In den vergangenen Jahren waren bereits die einst 80 Pfarreien zu 28 zusammengelegt worden.

Die Basisstationen sollen laut dem Sprecher feste Anlaufstellen bleiben, auch wenn andere Strukturen wegen knapper Ressourcen nicht mehr funktionieren. Kirche werde aber weiterhin auch in den Pfarreien und an anderen Orten stattfinden.

Auf aktuelle Herausforderungen reagieren

Das Konzept ist Teil des Projekts "Sendung und Sammlung" ("SeSam"), mit dem die Diözese auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Den Fahrplan dafür habe Erzbischof Stefan Heße Anfang Oktober nach Beratungen mit diözesanen Gremien beschlossen, an denen auch viele Laien beteiligt gewesen seien.

Leitlinien des Projekts sind unter anderem "Engagement unterstützen", "Den Glauben ins Spiel bringen" und "Ressourcen managen". Ziel sei es, verlässliche Strukturen für eine lebendige Kirche im Norden zu schaffen.

"Ich bin davon überzeugt, dass Sendung und Sammlung ein guter und notwendiger Weg für unser Erzbistum ist", erklärte Erzbischof Heße. Das Konzept fordere dazu auf, Bekanntes zu überprüfen und Neues zu wagen. So solle die Kirche auch künftig Menschen berühren und Hoffnung wecken. (KNA)