Verkündigung des Wortes Gottes "eine Befreiung, aber nicht harmlos"

Kardinal Marx an Seelsorger: Nähe bedeutet nicht Anpassung

Veröffentlicht am 19.10.2025 um 11:38 Uhr – Lesedauer: 

Germering ‐ Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx fordert von Menschen in kirchlichen Berufen Verständnis für die Leute und deren Lebensverhältnisse. Dabei sei die Verkündigung des Wortes Gottes nicht harmlos: Die Botschaft öffne den Himmel.

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Nähe zu den Menschen ja, Anpassung nein – der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat Seelsorger zu einer lebensnahen Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu aufgerufen. Sie sollten immer bemüht sein, die Menschen und ihre Lebensverhältnisse zu verstehen, sagte Marx nach Angaben seiner Pressestelle am Wochenende im oberbayerischen Germering. Erst dann könnten sie eine Botschaft verkündigen, die wirklich zu Herzen gehe, ergänzte der Erzbischof von München und Freising. Es gelte, "vom Evangelium her zu entdecken, was davon bei den Menschen bereits aufleuchtet", denn das Reich Gottes sei in den Herzen der Menschen schon da.

Eine solche Nähe zu den Menschen sei aber nicht zu verwechseln mit Anpassung, betonte der Kardinal: "Wir sind als Christinnen und Christen mitten in der Welt, aber besonders: Wir haben eine Botschaft, mit der sich der Horizont weitet und der Himmel öffnet." Insofern sei die Verkündigung des Wortes Gottes "eine Befreiung, aber nicht harmlos".

"Welt, die oftmals so hoffnungslos ist"

Marx äußerte sich im Rahmen eines Gottesdienstes, bei dem er vier neue Gemeindereferentinnen und einen Gemeindereferenten aussandte. Gemeindereferenten arbeiten in der Seelsorge mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferentinnen und -referenten zusammen. Sie sind zum Beispiel in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit tätig oder in der Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf Erstkommunion und Firmung und übernehmen Leitungsverantwortung.

Die Aussendungsfeier stand unter dem biblischen Leitwort "Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben". Entsprechend appellierte Marx: "Wir wollen Zukunft, Hoffnung geben!" Er fügte hinzu: "Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung sein – es gibt kaum ein schöneres Wort", das die Sendung als Christinnen und Christen "inmitten einer Welt, die oftmals so hoffnungslos ist", bezeichne. (KNA)