Koordinator nötig zur Bekämpfung von Christenhass und zum Schutz der Gläubigen

EU-Bischöfe fordern Kampf gegen Christenfeindlichkeit in Europa

Veröffentlicht am 20.11.2025 um 10:57 Uhr – Lesedauer: 

Brüssel ‐ In Europa erleben Christen laut einem Bericht zunehmend Intoleranz, sogar Hass. Das muss nach Ansicht der EU-Bischofskommission COMECE Konsequenzen haben. Sie fordert einen zuständigen EU-Koordinator.

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In der Europäischen Union muss Hass gegen Christen nach Ansicht der EU-Bischofskommission COMECE stärker bekämpft werden. "Wir wünschen uns, dass die Europäische Union den Kampf gegen dieses Phänomen mit mehr Entschlossenheit aufnimmt", sagte der stellvertretende Generalsekretär, Alessandro Calcagno, anlässlich einer Sitzung der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Calcagno forderte auch, einen EU-Koordinator zur Bekämpfung von Christenhass und zum Schutz der Gläubigen zu ernennen.

Dabei verwies er auf den am Montag veröffentlichten Bericht der Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa (OIDAC Europe). Für das Jahr 2024 listete dieser 2.211 antichristliche Hassdelikte auf. Deutlich – auf 274 Fälle – angestiegen ist laut Calcagno die Zahl der Übergriffe. Auch wurden mehr Brandanschläge auf Kirchen und andere christliche Einrichtungen verzeichnet. Die Ernennung eines Koordinators wäre ein sehr konkreter Schritt, den die Union zur Bekämpfung dieses Problems unternehmen könnte, betonte der COMECE-Vertreter.

Besonderheiten jüdischer und muslimischer Gemeinschaften, die bereits auf einen EU-Koordinator zählen können, wolle man nicht in Frage stellen. "Gleichzeitig belegen immer mehr Berichte eindeutig Verbrechen gegen Christen sowie Hass, Intoleranz und Diskriminierung ihnen gegenüber innerhalb der Europäischen Union", so Calcagno weiter.

Schutz der Religionsfreiheit

Auch müssten Gläubige und "die heiligen Stätten verschiedener Religionsgemeinschaften" geschützt werden, unabhängig davon, ob sie einer Mehrheit oder Minderheit angehörten. Das sei nicht nur aus Sicherheitsgründen oder aufgrund symbolischer Werte wichtig, "sondern insbesondere im Hinblick auf die Wahrung der Religionsfreiheit", erklärte Calcagno.

Weiter forderte er, christliche Gemeinschaften explizit in das Programm AgoraEU für Kultur, Medien und Zivilgesellschaft aufzunehmen. Damit ließen sich Initiativen zur Bekämpfung von Hass, Intoleranz und Diskriminierung finanzieren. Auch müsse religiöse Bildung gefördert werden, um religiöser Intoleranz und Diskriminierung entgegenzuwirken und die Polarisierung der EU-Gesellschaften zu verringern. (KNA)