Kirche prüft rechtliche Schritte gegen unbekannte Täter

Wiener Erzdiözese distanziert sich von Palästina-Flaggen an Votivkirche

Veröffentlicht am 02.12.2025 um 11:42 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Bei einer pro-palästinensischen Demo tauchten am Wochenende zwei Palästina-Flaggen auf den 99 Meter hohen Türmen der Wiener Votivkirche auf. Die Erzdiözese Wien verurteilte die Aktion und informierte das Landesamt für Staatsschutz.

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Die Erzdiözese Wien hat sich entschieden gegen die Anbringung von zwei Palästina-Flaggen an der Votivkirche gestellt. "Wir protestieren aufs Schärfste gegen die Instrumentalisierung der Kirche für politische Zwecke", sagt ein Sprecher der Diözese der österreichischen Kronen Zeitung am Montag. Am Rande einer pro-palästinensischen Demonstration tauchten am Wochenende zwei Palästina-Fahnen auf den Turmspitzen der Votivkirche auf.

Wie die Täter auf die Türme hinaufgekommen sind, sei fraglich. "Wir wissen nicht, wie sie die Türen zu den Turmstiegen hätten überwinden können", so der Sprecher. Ein Mitwirken der Pfarre schließe er kategorisch aus. Ob die Täter durch eine Kletteraktion an der Fassade oder von Innen nach oben gelangten, sei unklar. Die Polizei wurde informiert, ebenso das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung. Die Kirche wolle den Tathergang nun rekonstruieren und weitere rechtliche Schritte prüfen.

Am Dienstag wurden die Fahnen entfernt

Drei Tage hingen die Flaggen über der Wiener Innenstadt. Noch am Wochenende hatte Pfarrer Joseph Farrugia eine Firma mit der Entfernung der Flaggen beauftragt. Für die Anbringung einer Kunstinstallation hatte diese ohnehin einen Kran bestellt. Im Zuge der Arbeiten nahm das Unternehmen die beiden Flaggen am Dienstag ab.

Die Votivkirche in Wien ist die zweithöchste Kirche Wiens, ihre Türme sind 99 Meter hoch. Das Gotteshaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach dem Attentat auf Kaiser Franz Joseph als Dankeskirche erbaut und gilt als eines der bedeutendsten neogotischen Sakralbauwerke der Welt. (jlo)

03.12., 9 Uhr: Tag, an dem die Flaggen entfernt wurden, korrigiert.