"Die fürchterliche Gewalt ist mit nichts zu rechtfertigen"

Kirchen in Deutschland: Solidarität nach Anschlag auf Juden in Sydney

Veröffentlicht am 14.12.2025 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Hannover ‐ Erschüttert schaut die Welt nach Australien: Mindestens zwölf Menschen starben dort am Sonntag bei einem Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney. Weltweit ist das Entsetzen groß. Auch bei den Kirchen in Deutschland.

  • Teilen:

Nach dem Anschlag auf eine jüdische Chanukka-Feier in Sydney haben sich auch die Kirchen in Deutschland erschüttert gezeigt und ihre Solidarität ausgedrückt. "Entsetzt stehen wir vor dem Anschlag in Australien. Wir trauern um die unschuldigen Toten", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Und weiter: "Die fürchterliche Gewalt ist mit nichts zu rechtfertigen. Unsere Solidarität gehört allen Jüdinnen und Juden gerade zu Beginn des Channuka-Festes."

"Es ist schrecklich, dass Jüdinnen und Juden weltweit wieder um ihre Sicherheit bangen müssen, und es macht mein Herz schwer, dass ausgerechnet zu Beginn des Lichterfests Chanukka ein so abscheulicher Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Australien erfolgte", betonte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs. "In aller Schärfe verurteilen wir als evangelische Kirche jegliche Form von Antisemitismus – heute und in Zukunft", fügte sie hinzu: "Und wir beten in tiefer Verbundenheit für all jene, die heute am Bondi Beach ihr Leben verloren, für ihre Angehörigen und die schnelle Genesung der Verletzten."

Am weltbekannten Bondi Beach sind bei einem Anschlag am Sonntag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch einer der Angreifer, teilte die Polizei mit. Augenzeugen berichteten von mehr als 50 Schüssen auf die Teilnehmer der Veranstaltung zum jüdischen Lichterfest Chanukka. Das Fest beginnt in diesem Jahr am Sonntagabend und endet am 22. Dezember. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem. Zuvor war das Gotteshaus von syrisch-hellenistischen Eroberern entweiht worden. Das Fest erinnert somit auch an den Sieg des jüdischen Volkes über die Besatzer. (KNA)