Archäologen: Vorgängerbau von Stendaler Dom aufwendiger als gedacht
Im Stendaler Dom haben Archäologen überraschend die Basis eines Sandsteinpfeilers freigelegt. Damit hatten die Fachleute nicht gerechnet. Denn zwar sei bei Ausgrabungen in Kircheninnenräumen immer mit Resten von Vorgängerbauten zu rechnen, sagte Oliver Dietrich, Pressesprecher des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Doch sei die Art der Pfeilerbasis überraschend.
Weiter erklärte Dietrich, das Bemerkenswerte seien das Material und seine hohe Qualität: "Vermutet worden war ein Vorgängerbau aus Backstein. Die Pfeilerbasis verweist nun auf einen viel aufwendigeren Vorgängerbau aus Sandstein, der kostbar ausgestaltet war." Zudem belege die Lage und Ausführung der Pfeilerbasis, dass der Vorgängerbau des heutigen Doms (15. Jahrhundert), der aus dem 12. Jahrhundert stammte, größer gewesen sein müsse als zuvor angenommen.
Der Sockel sei umfangreich dokumentiert worden und werde nun "zunächst wieder mit Erdreich abgedeckt". Die Sanierungsarbeiten werden planmäßig abgeschlossen. Dietrich erklärte, auf diese Weise sei der Fund geschützt und stehe für mögliche zukünftige Untersuchungen zur Verfügung. Er kündigte an: "Weitere gezielte Ausgrabungen wird es nicht geben, doch stehen in den nächsten Jahren weitere Fußbodensanierungsmaßnahmen an, in deren Zuge es weitere archäologische Einblicke geben wird." (KNA)
