Priesterseminar nach Sanierung neu eröffnet

Domkapitular Wolfgang Rösch äußerte sich "froh" darüber, dass man nun wieder ein Gästehaus für Aus- und Weiterbildung habe. "Wir brauchen Identifikationspunkte für unsere Leute", so Rösch, der Ständiger Vertreter des Limburger Apostolischen Administrators Weihbischof Manfred Grothe ist.
Nach dem Skandal um den in maßgeblicher Verantwortung des früheren Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst errichteten Bischofssitz auf dem Domberg der Lahnstadt hatte das Bistum in Sachen Priesterseminar Wert auf größtmögliche Transparenz gelegt. Die Kosten für den Bischofssitz in Höhe von rund 31 Millionen Euro und ihre Verschleierung hatten entscheidend mit zum Rücktritt von Tebartz-van Elst als Bischof von Limburg geführt.
27 moderne Gästezimmer
Im Zuge der Sanierung des Priesterseminars wurden die 27 Gästezimmer modernisiert und mit Bädern und Toilette ausgestattet. Eines der Zimmer wurde barrierefrei gestaltet. Strom- und Wasserleitungen wurden neu verlegt, eine neue Heizung wurde eingebaut. Zudem wurde der Küchenbereich erneuert. Ein Aufzug in einem separat errichteten Bauteil ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu allen Etagen. Alle 300 Fenster wurden erneuert und so eingesetzt, dass es künftig nicht mehr zu Schimmelbefall kommen soll. Mit der Sanierung verbindet das Bistum die Hoffnung, dass das Priesterseminar mit seinem Tagungsbetrieb attraktiver wird auch für Übernachtungsgäste und für mehrtägige Veranstaltungen.
Das Priesterseminar unter Leitung von Christof Strüder ist Ausbildungsstätte für Seelsorger. Priesteramtskandidaten beherbergt es nur im Zusammenhang mit den ihrer praktischen Ausbildung gewidmeten Kursen. Ihr regulärer Studienort ist die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen der Jesuiten in Frankfurt. Das Priesterseminar wurde in den Jahren 1929 bis 1931 nach Plänen des Architekten Dominikus Böhm im Bauhausstil errichtet und steht unter Denkmalschutz. Es befindet sich außerhalb des historischen Limburger
Stadtkerns oberhalb des rechten Lahnufers. (KNA)